De-Mail und E-Postbrief mit Kinderkrankheiten

Berlin (dpa/tmn) - Rechtssichere E-Mails sollen Briefe im Internet verbindlich machen. Doch die drei bisher verfügbaren Anbieter haben noch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen, kritisiert Stiftung Warentest.

De-Mail und E-Postbrief funktionieren noch nicht optimal. Darauf macht die Stiftung Warentest aufmerksam. Beim De-Mail-Angebot der Firma Francotyp-Postalia kann es zum Beispiel bis zu einen Monat dauern, bis der Nutzer nach der ersten Anmeldung identifiziert und sein Konto einsatzbereit ist. Francotyp-Postalia arbeitet nach eigenen Angaben aber gerade daran, den Ablauf zu beschleunigen. Kunden sollen in Zukunft nicht länger als sieben Werktage auf ihren De-Mail-Zugang warten müssen, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit.

Auch die Geschwindigkeit und Bedienung der De-Mail-Portale lasse noch zu wünschen übrig, klagen die Warentester. Schon für einfache Schritte seien oft unnötig viele Klicks nötig. Francotyp-Postalia und Telekom verweisen auf Anfrage allerdings auf die engen Vorgaben des Gesetzgebers: Die sollen die Sicherheit des Nutzers verbessern, könnten aber im Einzelfall auch als hinderlich empfunden werden. Die gesetzlichen Vorschriften sind nach Angaben von Francotyp-Postalia auch Grund für die Langsamkeit der Anwendung: So müssten zum Beispiel alle De-Mails verschlüsselt gespeichert und bei jedem Zugriff neu entschlüsselt werden.

Die beiden Varianten der rechtssicheren E-Mail sind untereinander nicht kompatibel: Ein E-Postbrief kann also nicht an eine De-Mail-Adresse geschickt werden und umgekehrt. Die Post will in Zukunft aber auch einen eigenen De-Mail-Service anbieten. Der Dienst der Post werde den E-Postbrief allerdings nicht ersetzen, sagte ein Sprecher. Stattdessen sollen beide Systeme parallel existieren.

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