Arbeit: Überstunden meist inklusive

Wer Überstunden macht, bekommt nicht gleich mehr Geld. Meist wird die längere Arbeitszeit mit Freizeitausgleich verrechnet.

Düsseldorf. Gefühlt arbeiten wohl die meisten zu viel. Sobald die vertragliche Arbeitszeit überschritten ist, fallen Überstunden an. Die Rechnung, wer mehr arbeitet, verdient auch mehr Geld, lässt sich pauschal aber nicht aufstellen.

Das liegt zum einen am gesetzlichen Rahmen im Arbeitsrecht. Es kann aber auch der Arbeitsvertrag dafür sorgen, dass eine vermeintliche Überstunde gar keine ist.

Überstunden sind in deutschen Büros an der Tagesordnung. Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes in Berlin arbeiten junge Angestellte rund 5,3 Stunden pro Woche mehr als im Arbeitsvertrag vereinbart ist.

"In Deutschland wurden 2009 rund eine Milliarde bezahlter Überstunden geleistet", fügt Eugen Spitznagel hinzu, Leiter der Forschungsgruppe Arbeitszeit und Arbeitsmarkt beim Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit. In der gleichen Größenordnung dürfte es unbezahlte Überstunden geben, schätzt er.

Dabei ist unter einer "Überstunde" nur die Arbeitszeit zu verstehen, "die über die durch Einzelvertrag, Tarifvertrag oder Betriebsvereinbarung bestimmte regelmäßige Arbeitszeit hinausgeht", erläutert Anwalt Jobst-Hubertus Bauer.

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