Wirtschaftslage beeinflusst geistigen Abbau im Alter

Mannheim (dpa/tmn) - Wie stark die geistigen Fähigkeiten eines Menschen im Alter nachlassen, hängt auch von der Wirtschaftslage zur Zeit seiner Geburt ab. Das haben Forscher der Universität Mannheim herausgefunden.

Demnach wirkt sich eine schlechte Konjunkturlage in den ersten Lebensjahren negativ auf die Gehirnleistung im Alter aus. Menschen, die während einer Rezession geboren werden, sind stärker vom geistigen Abbau betroffen als Neugeborene aus Boom-Zeiten. Eine Rezession führe oft zu Einkommensausfällen und dadurch zu einer schlechteren Ernährung, weniger guten Wohnbedingungen und einem größeren Stressniveau für die Kinder, erklären die Wissenschaftler.

Die Studie verfolgte die Lebensläufe von 3000 Menschen in den Niederlanden, die zwischen 1908 und 1937 geboren wurden. Dabei wurde ein Zeitraum von 15 Jahren betrachtet. Gemessen wurde unter anderem die geistige Flexibilität, also wie gut neue Informationen verarbeitet werden können. Die Daten wurden mit denen von Personen verglichen, die in besseren wirtschaftlichen Zeiten geboren wurden.

Die Ergebnisse zeigten, dass Schlaganfälle verheerende Auswirkungen bei Menschen hatten, die während einer schlechten wirtschaftlichen Lage geboren wurden. Auch die Fähigkeit, sich von dem Gehirnschlag wieder zu erholen, war in diesen Fällen gering. Die Effekte sind laut der Forscher bei Frauen stärker als bei Männern.

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