Umzug ins Seniorenheim: Checkliste bietet Überblick

Berlin (dpa/tmn) - Das passende Seniorenheim zu finden, ist nicht leicht. Ältere Menschen sollten sich deshalb Zeit für die Suche nehmen. Ist die Wahl getroffen, fällt meist eine Menge Papierkram an.

Eine Checkliste kann dabei helfen, den Überblick zu behalten.

Jahrzehnte lang lebte man in einer Wohnung oder einem Haus, selbstbestimmt und sich selbst versorgend. Doch für die meisten steht im Alter ab einem bestimmten Punkt der Umzug in ein Seniorenheim bevor. Das ist für die meisten Menschen ein großer Schritt - bei dem einiges beachtet werden sollte, von einer Hausratversicherung über Vollmachten bis hin zu den Kosten für Unterkunft und Verpflegung.

Mit einem solchen Umzug ist zwar eine Menge Arbeit verbunden. Die sollte man jedoch investieren, rät Cathrin Redlin von der Caritas Altenhilfe in Berlin. „Vorsorge ist besser als Nachsorge“, sagt sie. „Wenn ich mich rechtzeitig selber um einen Heimplatz kümmere, dann weiß ich, wo ich hinkomme und was mit mir passiert.“ Man müsse die Entscheidung dann niemand anderem überlassen.

Die Wahl für ein bestimmtes Seniorenheim fällt einem selbst allerdings oft nicht leicht. Man könne den Vertrag zwar jederzeit kündigen, die meisten wollten aber kein zweites Mal umziehen, sagt Ulrike Kempchen von der Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei Behinderung (BIVA).

Daher sollte man sich vorab gut überlegen, was einem bei dem Heim wichtig ist: Soll es in der Nähe der Kinder, von Freunden sein? Wie ist die Verkehrsanbindung? Komme ich von dort aus gut zu meinem Hobby? Und wie sieht es im Heim aus: Habe ich ein eigenes Bad, eine eigene Kochgelegenheit? Kann ich dortbleiben, wenn ich pflegebedürftig werde?

Um bei so vielen Fragen rund um den Umzug den Überblick zu behalten, kann eine Checkliste helfen. Die gibt es zum Beispiel vom Bundesfamilienministerium in einer Broschüre. Die Checkliste soll laut Ministerium dabei helfen, individuell das passende Angebot zu finden, um möglichst lange selbstständig bleiben zu können.

Caritasmitarbeiterin Redlin rät zudem, sich vorab mehrere Häuser genauer anzugucken. „Gut ist auch, in dem Wunschhaus an Terminen teilzunehmen, zum Beispiel dem Herbstfest.“ So lerne man das Haus, die Mitarbeiter und auch einige Bewohner besser kennen und bekomme ein Gespür für das Miteinander.

Vor dem Einzug in das Wunschheim gibt es mehrere Papiere zum Ausfüllen, wie Redlin erklärt. Dazu gehören neben dem Vertrag ein Anmeldebogen, der die Formalien des Einzugs regelt, ein ärztlicher Fragebogen, der vom Hausarzt ausgefüllt werden muss und auf dem pflegerelevante Diagnosen und die zu verabreichenden Medikamente vermerkt werden, sowie ein Biografiefragebogen. „Darin gibt es Fragen zur Person, zum Beispiel ob man morgens lieber Tee oder Kaffee trinkt, oder was man gerne in der Freizeit macht.“

Mit dem Heim sollte man darüber hinaus Fragen zum Telefon und der Versicherung klären. „Ein Telefonanschluss wird in der Regel über das Haus angeboten, was jedoch zur Folge hat, dass man eine neue Nummer bekommt“, sagt Rechtsanwältin Kempchen vom Selbsthilfeverband BIVA. „Bei den Versicherungen raten wir meist, die Haftpflicht zu behalten, falls man mal etwas im Haus kaputt macht.“ Die eigene Hausratversicherung könne man dagegen kündigen, wenn man keine eigenen Möbel mit in das Heim bringe.

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