Klassiker und Elektronik - Spielzeughits in Nürnberg gezeigt

Nürnberg (dpa) - Quadrocopter sausen über die Köpfe von Kindern, die mit Bügelperlen und Knete spielen. Ein anderer Knirps lenkt einen ferngesteuerten Roboterhund, einen Tisch weiter lockt ein Brettspiel junge Quizfans an.

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Die Spielwarenmesse in Nürnberg (27. Januar bis 1. Februar) zeigt: Elektronik und Klassik können im Kinderzimmer friedlich nebeneinander existieren - denn beides ist gefragt.

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Weiterentwickelt und in Kombination mit einigen beliebten Kinohelden hält sich selbst scheinbar uraltes Spielzeug wacker am Markt, wie auf der Neuheitenschau der Spielwarenmesse in der fränkischen Metropole deutlich wird. Viele Unternehmen präsentieren bei dieser Gelegenheit bereits am Tag vor Beginn der weltweit größten Spielwarenmesse der Öffentlichkeit ihre Kinderzimmer-Kracher.

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Dabei wirkt so manche Errungenschaft auf den ersten Blick eher alt. Mit Knete etwa spielten vermutlich auch schon die Eltern vieler Kinder. Doch trotz Elektronik, Internet und Smartphones inspiriert Knete weiterhin zu immer neuen Kreationen - auch wenn es heute anscheinend nicht mehr ohne zusätzlichen Schnickschnack geht.

Die Spielwarenhersteller setzen auf ganze Spielewelten rund um ihr aufgemotztes Basisprodukt. Ähnlich wie beim Figurenspiel von Playmobil können die gekneteten Figuren bei Hasbro zum Beispiel in Szenerien und Häuser gesetzt werden, die zusätzlich zur Knete im Set erworben werden können. „Wir verbinden damit das klassische Kneten mit dem kreativen Figurenspiel“, sagt Kerstin Ferrando von Hasbro.

Und die Knete wird immer weiterentwickelt: Dank neuer Inhaltsstoffe trocknet die Modelliermasse inzwischen beispielsweise nicht mehr so schnell aus. Der mittelfränkische Knethersteller Feuchtmann setzt auf Knete aus hochwertigen Rohstoffen, die Kinder vor allergischen Reaktionen schützen soll. Sogenannter Knetsand holt den Sandkasten recht krümelfrei ins Wohnzimmer. Eine ganz spezielle Verarbeitung sorgt dafür, dass sich das Material ganz weich anfühlt. Wird es geknetet, gedrückt oder gerollt, bekommt es die Konsistenz von Knete und ist auch ähnlich formbar.

Auch Bügelperlen, bereits in den 1970er Jahren ein Renner, funktionieren wieder. Nicht zuletzt dank prominenter Lizenzen. Mit bekannten Kinohelden von Disney auf der Verpackung versucht beispielsweise das Karlsruher Unternehmen Craze Jungs und Mädchen für die Bastelei zu begeistern. So können Porträts der Frozen-Prinzessinnen oder die Lieblingsfiguren von Dragons mit den Perlen gestaltet werden.

Der Spielwarenhersteller Ravensburger profitiert ebenfalls davon, dass vermeintlich herkömmliches Spielzeug ohne technischen Firlefanz auf dem Markt nicht ausstirbt. „Wir sehen, dass in Zeiten des Wandels und der gefühlten Unsicherheit die Rückbesinnung auf das Wesentliche eine wichtige Rolle spielt“, urteilt Ravensburger-Vorstandschef Karsten Schmidt. Im vergangenen Jahr seien auch neue Auflagen der Brettspiel-Klassiker „Das verrückte Labyrinth“ oder „Der zerstreute Pharao“ Renner gewesen. Vom Design etwas angepasst und leicht variiert, verkaufen sie sich so auch Jahre nach ihrer Erfindung.

Noch deutlicher zu sehen sind die Entwicklungen freilich beim technischen Spielzeug. Quadrocopter werden technisch immer ausgefeilter, unkaputtbarer und auch optisch ausgetüftelter. Die Hersteller bieten sich einen Wettkampf in puncto Laufzeit und Reichweite. Für rund 100 Euro sind die ferngesteuerten Maschinchen zu haben, an denen sicher auch einige Väter ihre Freude haben.

Und ein ferngesteuerter intelligenter Roboterhund ähnelt 2016 in seinem fein ausgeklügelten Bewegungsablauf mittlerweile einem echten Tier bis in kleinste Details. Er macht Sitz, Platz und streckt sich, gibt die Pfote, folgt seinem „Herrchen“ und bringt sogar den Ball zurück. Aber nicht nur das: „Er macht auch Yoga-Übungen“, wirbt Sydney Wiseman vom chinesischen Roboterspielzeug-Hersteller WowWee für seine Produkte.

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