Peinlich oder Eisbrecher? Kennenlernspiele auf der Hochzeit

Berlin (dpa/tmn) - Wetter perfekt, Musik gut, Essen lecker - und trotzdem will auf manchen Hochzeiten keine Stimmung aufkommen. Das kann daran liegen, dass die Gäste sich untereinander kaum kennen und deshalb nicht unbeschwert miteinander feiern.

Peinlich oder Eisbrecher?: Kennenlernspiele auf der Hochzeit
Foto: dpa

Manche Brautpaare versuchen, mit Kennenlernspielen gegenzusteuern. Das kann sinnvoll sein, sagt Svenja Schirk, Mitglied im Bund deutscher Hochzeitsplaner. Das Ergebnis hängt aber sehr vom Fest und den Gästen ab, sagt die Expertin: „Wenn der Tag schon sehr vollgepackt ist, reagieren die Leute auf solche zusätzlichen Programmpunkte schnell genervt.“

Damit der vermeintliche Eisbrecher nicht den genau umgekehrten Effekt hat, sollten Brautpaare solche Aktionen nicht mit zu hohen Erwartungen verknüpfen. „Es geht ja nicht darum, andere Gäste möglichst detailliert kennenzulernen, sondern darum, einen schönen Tag miteinander zu verbringen“, sagt Schirk. „Und da kann es nicht schaden, zumindest den Namen und die Verbindung zum Brautpaar des anderen zu kennen.“

Schirk spricht deshalb auch nicht von Kennenlernspielen, sondern lieber von Auflockerungsversuchen. Denn das klassische Spiel, bei dem sich Gäste zum Beispiel nach der Länge ihrer Anreise aufstellen müssen, ist selten die beste Idee. „Das ist heute eigentlich nicht mehr zeitgemäß“, sagt die Hochzeitsplanerin. Besser findet sie Spiele, die kein fester Programmpunkt sind, sondern den Abend über einfach so mitlaufen.

Beliebt ist zum Beispiel die Variante, bei der jeder Gast auf der Rückseite seiner Platzkarte einen Promi-Namen findet, seinen Gegenpart suchen und mit ihr oder ihm ein Foto machen muss. Der Großonkel ist dann zum Beispiel Prinz William, die beste Freundin aus dem Kindergarten Kate. Mit solchen Aktionen setzen Brautpaare ihre Gäste nicht so sehr unter Druck - denn wer auf die Suche keine Lust hat, muss sich nicht groß darum kümmern.

Und wer gar nicht spielen will, kann die Gäste auch auf andere Weise miteinander bekannt machen: In kleinen Gesellschaften mit nicht mehr als 40 Personen können die Brautleute oder der DJ jeden Gast zum Beispiel kurz vorstellen. Und selbst eine geschickt gewählte Sitzordnung kann schon ein Eisbrecher sein, sagt Svenja Schirk: „Gerade bei multikulturellen Hochzeiten mit Sprachbarriere hilft es sehr, wenn an den Tischen zum Beispiel immer jemand sitzt, der übersetzen kann.“

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