Jedes sechste Spielzeug auf Messe mit Mängeln

Nürnberg (dpa) - Spielzeuge sollen Kinder begleiten und Freude bringen. Doch manchmal birgt das Kuscheltier Gefahren - oftmals für Eltern unsichtbar. Auf der Nürnberger Spielwarenmesse haben Kontrolleure jedes sechste Produkt bemängelt.

Etwa jedes sechste kontrollierte Spielzeug auf der Nürnberger Spielwarenmesse (3. - 8. Februar) hatte Sicherheitsmängel. 312 von gut 2000 begutachteten Produkten hätten nicht den Anforderungen entsprochen, sagte Bayerns Familien- und Arbeitsministerin Christine Haderthauer (CSU) am Montag (7. Februar) in Nürnberg. Der Anteil lässt sich allerdings nicht auf sämtliche Spielsachen auf der Messe - das sind rund eine Million - verallgemeinern: Die Kontrolleure suchen explizit bei Herstellern, bei denen sie Mängel vermuten. Heuer fanden sie weniger als im vergangenen Jahr, als noch jedes vierte kontrollierte Produkt auffiel.

Die meisten Spielsachen gerieten wegen unzureichender Kennzeichnung und Warnhinweise in die Kritik. Allerdings gab es auch einige wenige gravierende Mängel. Dazu zählte eine Tierfigur, die bei Kontakt mit Wasser um das Sechsfache statt der erlaubten 50 Prozent aufquoll - mit gravierenden Folgen im Falle des Verschluckens. Ein von einem Modellbahnhersteller verschenkter Sekundenkleber warnte nur auf Englisch vor dem blitzartigen Fixieren, und eine Kinderlampe hatte einen Anschluss für 230 statt der erlaubten 24 Volt.

In diesem Jahr seien die 42 Mitarbeiter der Marktaufsicht weniger kontrollierend als beratend tätig gewesen, um künftige Mängel zu vermeiden, erläuterte Haderthauer mit Blick auf die EU-Spielzeugrichtlinie, die im Sommer in Kraft tritt. Die Richtlinie selbst müsse vor allem bei krebserregenden Stoffen verschärft werden, forderte die Ministerin.

Sie plädierte zudem erneut dafür, das deutsche GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit europaweit auszudehnen. Das bisherige CE-Zeichen setze nur auf eine Eigenauskunft der Hersteller, begründete Haderthauer. „Diese Appelle an die Eigenverantwortung mögen in Deutschland und Europa sinnvoll sein, je mehr wir aber in andere Kulturen und Billiglohnländer gehen, desto mehr wird das Ganze ungehört verhallen.“

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