
Kommunikation, Austausch, Zeit für die Kinder und Partnerschaft - das ist wichtig für eine Familie. Foto: Jens Kalaene
dpaKommunikation, Austausch, Zeit für die Kinder und Partnerschaft - das ist wichtig für eine Familie. Foto: Jens Kalaene
Berlin (dpa) - Die Familie ist der zentrale Lebensmittelpunkt der Menschen. Deshalb wird der Bezeichnung zum Internationalen Tag der Familie ganz genau nachgegangen.
F wie Familienleben: Das Familienleben in Deutschland ist im Wandel. Fast jede dritte der insgesamt knapp 8,1 Millionen Familien lebt nicht mehr nach dem klassischen Modell. Mitte der 1990er Jahre waren noch gut 80 Prozent der Eltern verheiratet, inzwischen sind es nur noch 70 Prozent. 20 Prozent sind Einelternfamilien und 10 Prozent nichteheliche oder gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Was das Statistische Bundesamt nicht erfasst: «Mindestens jede zehnte Familie ist eine Stief- oder Patchworkkonstellation», sagt Familiensoziologe Harald Rost von der Universität Bamberg.
A wie Alleinerziehende und Armut:Alleinerziehend bedeutet häufig auch arm. Fast 40 Prozent der Mütter und Väter ohne Partner sind auf staatliche Grundsicherung angewiesen. Sie beziehen fünfmal häufiger Hartz IV als Paarfamilien. Kinder- und Familienarmut hat nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung alarmierend Ausmaße angenommen. «Armut ist für Kinder besonders schlimm, weil sie ihre Zukunftschancen gefährdet», sagt der Präsident des Kinderschutzbundes Heinz Hilgers. «Arme Kinder haben kaum eine Chance im Bildungssystem und sind im Gesundheitssystem benachteiligt.»
M wie Mütter: Die durchschnittliche Erwerbstätigkeit von Müttern liegt mit 27 Wochenstunden um 15 Stunden unter der der Väter. Um ökonomisch zu überleben brauche eine Familie inzwischen eineinhalb bis zwei Einkommen, sagt Familienforscher Christian Alt vom Deutschen Jugendinstitut. Der Anspruch auf einen Betreuungsplatz für Kleinkinder solle dies erleichtern. «Damit akzeptieren wir gesellschaftlich immer noch, dass die Belastungen, die der Familie entstehen, kurz- und langfristig (Armut in der Rente) ausschließlich von den Frauen getragen werden.» Die Generation Y (die 1990 bis 2010 im Teenager-Alter war) nehme bei der Jobwahl mehr Rücksicht auf die Familie.
I wie Integration: Fast 1,2 Millionen deutsch-ausländische Ehepaare leben in der Bundesrepublik. Das sind etwa sieben Prozent aller Ehepaare. Einen Migrationshintergrund hat in fast jeder vierten Ehe mindestens ein Partner, ist also Ausländer, Aussiedler oder eingebürgert. «Die Kinder haben sehr früh gelernt, dass es immer mehr als eine Beschreibung für einen Begriff gibt, nicht nur in der Sprache, sondern auch in der Sichtweise», sagt Hiltrud Stöcker-Zafari vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften. Es gebe nach wie vor Diskriminierung aufgrund von Religion, Namen und Äußerlichkeiten wie dunkler Haare.
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