„Der verzauberte Turm“ ist „Kinderspiel des Jahres 2013“

Hamburg (dpa) - Wenn die Prinzessin vor Freude aus dem Turm hüpft, erschreckt sich Zweitklässlerin Phyllis immer „so doll“ - und findet das gut. Die Kinderpreis-Jury nennt den Moment „ein tolles Schlüsselerlebnis“ - und kürte das Spiel zum Gewinner 2013.

Das Magnetspiel „Der verzauberte Turm“ hat den Kritikerpreis „Kinderspiel des Jahres 2013“ erhalten. Teamarbeit und ein gutes Gedächtnis seien bei diesem toll ausgestatteten Spiel gefragt, lobte die Jury am Montag (10. Juni) in Hamburg den Gewinner. Geeignet ist es für zwei bis vier Teilnehmer ab fünf Jahren, etwa 20 Minuten dauert es. „Der verzauberte Turm“ vom Verlag Schmidt Spiele (Berlin) kostet rund 37 Euro und setzte sich in der Endrunde gegen „Gold am Orinoko“ von Haba (Bad Rodach/Bayern) und „Mucca Pazza“ von Zoch (München) durch.

Insgesamt habe die Jury weit mehr als 150 neue Spiele für Kinder zwischen drei und acht Jahren unter die Lupe genommen, sagte die Jury-Vorsitzende Sabine Koppelberg. Es sei ein Jahrgang mit so vielen neuen Titeln wie noch nie gewesen - mit einer ausgewogenen Mischung aus verschiedenen Spielmechanismen: Gedächtnis-, Taktik-, Geschicklichkeits- und Reaktionsspiele.

„Auch in diesem Jahr setzen die Autoren auf klassische emotionale Themen“, sagte Koppelberg. „Da gibt es eine spannende Schatzsuche in wilder Urwald-Atmosphäre, eine märchenhafte Rettung der gefangenen Prinzessin, einen aufregenden Wettlauf bei der blitzschnellen Sammlung der passenden Spielkarten.“

Auf der Jagd nach Schätzen am Urwaldfluss sind Kinder und Erwachsene beim „Gold am Orinoko“: Auf flussabwärts treibenden Baumstämmen gilt es, die meisten Geldstücke zu sammeln - taktische Überlegungen und Würfelglück sind gefragt. Bei „Mucca Pazza“ kommen vom Planeten Kuhpiter plötzlich ganz ungewöhnliche Tierarten auf die Erde. Die verrückte Kuh „Mucca Pazza“ hat den verbotenen Knopf gedrückt - nun hat die Katze einen Schweinebauch und Vogelbeine.

Beim Siegerspiel „Der verzauberte Turm“ treibt der böse Zauberer Rabenhorst sein Unwesen: Er hat die Prinzessin im Turm eingesperrt und den Schlüssel im Wald versteckt. Der tapfere Robin will sie befreien - und braucht dazu die Mitspieler: Gemeinsam ziehen sie die magnetische Spielfigur von Plättchen zu Plättchen. Unter den 16 Plättchen sind Löcher, ertönt ein Klack, steckt der Schlüssel drin. Nun muss Robin nur noch das richtige Turmschloss erwischen und die Prinzessin hüpft vor Freude in die Luft.

Beim Hüpfer der Prinzessin erschrecke sie sich immer „so doll“, begründete die Hamburger Grundschülerin Phyllis, was ihr daran so gefalle. Sie durfte mit ihren Mitschülern einer zweiten Klasse die Spiele bereits zur Genüge testen. Mia mochte besonders, „dass der Spielkarton gleichzeitig der Spielplan ist und dass es so aussieht wie in einem richtigen Zauberwald“.

„Wir wollen, dass Kinder und Erwachsene sich mal wieder Zeit nehmen und gemeinsam am Spieltisch in fantasievolle Welten eintauchen und gemeinsam Emotionen erleben“, erklärte Koppelberg das Anliegen des Vereins. „Zusammen mit den Eltern Siege und Niederlagen erleben, zu sehen, wie der Papa vor Ärger grummelt und die Mama sich vor Lachen kringelt - das genießen die Kinder nämlich total.“

Vergeben wird der undotierte Preis von einem Verein, der seit 1978 das „Spiel des Jahres“ und seit 2001 das „Kinderspiel des Jahres“ auszeichnet. Daneben gibt es eine Empfehlungsliste an herausragenden Kinderspielen. Bewertet werden die Spiele nach der Idee, der Regelgestaltung, dem Spielmaterial und der Grafik. Mit dem Signet der Auszeichnung können die Preisträger werben.

2012 gewann das elektronische Brettspiel „Schnappt Hubi!“ (Ravensburger). Das „Spiel des Jahres 2013“ wird am 8. Juli in Berlin präsentiert.

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