Mehr als ein lockerer Flirt Bei Partnersuche ab 35 zählt Verbindlichkeit

Höxter (dpa/tmn) - Im Freundeskreis gibt es drei Schwangerschaften, der Arbeitskollege plant mit seiner Verlobten ein Haus und man selbst ist mit Mitte 30 Single und auf Partnersuche. Ein Schreckensszenario?

Mehr als ein lockerer Flirt: Bei Partnersuche ab 35 zählt Verbindlichkeit
Foto: dpa

Höxter (dpa/tmn) - Im Freundeskreis gibt es drei Schwangerschaften, der Arbeitskollege plant mit seiner Verlobten ein Haus und man selbst ist mit Mitte 30 Single und auf Partnersuche. Ein Schreckensszenario?

Mehr als ein lockerer Flirt: Bei Partnersuche ab 35 zählt Verbindlichkeit
Foto: dpa

Auf keinen Fall, findet Journalistin und Buchautorin Andrea Micus aus Höxter: „Auf Partnersuche zu sein, kann auch Freude machen. Man lernt interessante Menschen kennen — und kann auch als Single schöne Dinge unternehmen.“

Mehr als ein lockerer Flirt: Bei Partnersuche ab 35 zählt Verbindlichkeit
Foto: dpa

Die Partnersuche ab 35 birgt einige Besonderheiten. Denn in diesem Alter lernt man im Alltag normalerweise weniger Leute kennen als etwa mit Anfang 20. Dazu kommt, dass die Partnersuche in diesem Alter von Verbindlichkeit geprägt ist: „In der Regel sucht man in dieser Lebensphase nach einer langfristigen Beziehung, auch das Thema Familie wird konkret“, erklärt der Paarberater Eric Hegmann aus Hamburg.

Mehr als ein lockerer Flirt: Bei Partnersuche ab 35 zählt Verbindlichkeit
Foto: dpa

Viele Männer und Frauen ab Mitte 30 haben sich bereits Bett, Klingelschild und Nebenkostenabrechnung mit einem Partner geteilt. Diese Erfahrungen seien wichtig, erklärt Martin Göhler, Partnerschaftsexperte und Coach in Heidelberg: „Die Phase des Ausprobierens ist vorbei, man weiß, was man will. Deshalb läuft die Partnersuche gezielter ab.“

Mehr als ein lockerer Flirt: Bei Partnersuche ab 35 zählt Verbindlichkeit
Foto: dpa

Ein Blick in die eigene Beziehungshistorie zeigt aber nicht nur, was man möchte, sondern auch, wo Fallstricke liegen können. Sinnvoll ist daher, sich anzugucken, woran frühere Partnerschaften gescheitert sind.

Doch wo findet man ihn, den neuen Partner? Die Möglichkeiten sind vielfältig: im Freundeskreis, im Internet, beim Ausgehen, im Sportverein oder ganz banal an der Käsetheke im Supermarkt. Andrea Micus rät Singles, die Partnersuche mit einem Plan zu beginnen, sich also zunächst zu überlegen, was für einen Menschen sie suchen — und wo sie ihn finden könnten. Auch der Arbeitsplatz sei als Partnerbörse nicht zu unterschätzen, so Hegmann. Für Alleinerziehende können Online-Partnervermittlungen der richtige Weg sein, um jemanden kennenzulernen. Denn ein Kind und häufiges Ausgehen in einem Terminplaner unterzubekommen, ist ein Aufwand, den vor allem Berufstätige nicht ständig betreiben können.

Apropos Kind: Was, wenn ein Mann oder eine Frau sich mit einem akuten Kinderwunsch auf Partnersuche begibt? Hier gibt es unterschiedliche Strategien: Göhler rät davon ab, das Thema beim ersten Date auf den Tisch zu bringen: „Das könnte den potenziellen Partner überrumpeln und den Eindruck erwecken, man wolle nur eine Beziehung, um den Kinderwunsch zu verwirklichen.“ Hegmann hingegen rät dazu, das Thema nicht zu verbergen. Ein klar ausgesprochener Kinderwunsch kann ein Filter sein, der Kandidaten aussortiert, die sich ein Leben zwischen Wickeltisch und Wiege nicht vorstellen können. Gibt es bereits ein Kind, ist Offenheit höchstes Gebot: „Denn wer eine Mutter oder einen Vater kennenlernt, bekommt in der Regel das ganze Paket, inklusive Kind“, so Göhler.

Service:

Andrea Micus: Hilfe, ich finde keinen Mann: Partnersuche für Ungeduldige, Schlütersche, Euro 19,99, ISBN-13: 9783869105178

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort