Viele fühlen sich wegen ihres Alters benachteiligt

Berlin (dpa) - Jeder fünfte Deutsche (21 Prozent) hat sich schon einmal wegen seines Alters benachteiligt gefühlt. Das geht aus einer am Montag (23. Januar) in Berlin veröffentlichten Umfrage im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) hervor.

Die Studie zeigt auch, dass sich Ostdeutsche stärker als Westdeutsche und junge Menschen stärker als ältere bereits diskriminiert fühlten. „Immer noch werden Menschen benachteiligt, weil sie zu jung oder zu alt sind“, sagte Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle. Sie kündigte an, gegen bestimmte Formen der Diskriminierung vorgehen zu wollen. Mit prominenten Botschaftern eröffnete Lüders dazu das erste Themenjahr gegen Altersdiskriminierung „Im besten Alter. Immer“.

Die Forsa-Umfrage unter rund 1500 Menschen ab 18 Jahren zeigte, dass sich mehr Ostdeutsche (27 Prozent) schon einmal wegen ihres Alters ungleich behandelt fühlten als Westdeutsche (19 Prozent). Außerdem gaben mehr Schüler und Studenten (34 Prozent) als Rentner (17 Prozent) an, schon einmal wegen ihres Alters benachteiligt worden zu sein. Es gebe viele Beispiele für Diskriminierung, sagte Lüders laut einer Mitteilung. Genau hinsehen müsse man etwa, wenn Mitarbeiter für ein „junges, dynamisches Team“ gesucht würden oder wenn Kassen Reha-Maßnahmen für ältere Menschen ablehnten, weil ihre Arbeitsfähigkeit nicht wieder hergestellt werden müsse.

Im April ist eine deutschlandweite Aktionswoche geplant, die für das Thema sensibilisieren soll. Außerdem hat die ADS eine Expertenkommission berufen, die zum Jahresende Handlungsempfehlungen zum Abbau von Altersdiskriminierung vorlegen soll.

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