Jobs auf Kreuzfahrt-Schiffen Online auf hoher See: Als IT-Managerin an Bord

Hamburg (dpa/tmn) - Auf hoher See surfen - und zwar im Internet. Vor ein paar Jahren war das noch Science Fiction, inzwischen ist es auf vielen Kreuzfahrtschiffen Standard. Und für viele Passagiere auch selbstverständlich.

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„Viele wollen auch an Bord ständig online sein - gerade Jugendliche erwarten dies“, erzählt IT-Managerin Katja Fischer. Gemeinsam mit ihrem Team sorgt die 46-Jährige an Bord der „Mein Schiff 5“ von Tui Cruises dafür, dass alle immer online sind.

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Ein anspruchsvoller Job - auch, weil es mit jeder Reise mehr zu tun gibt: „Es ist nicht mehr so, dass jeder nur sein Handy hat, die Gäste bringen beispielsweise auch ihre Tablets mit.“ Damit all diese Geräte ständig online sein können, gibt es zwei Antennen an Bord, die jeweils unterschiedliche Satelliten ansteuern: Im Idealfall funktioniert so immer mindestens eine Verbindung.

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Die Passagiere ins Netz zu bringen, ist aber nur eine Aufgabe der IT-Managerin. „Wir sind zuständig für das gesamte Netzwerk auf dem Schiff, für das Rechenzentrum, aber auch für alle Endgeräte“, sagt sie. Das sind etwa die PCs der Crew oder die Fernseher in den Kabinen. „Das halten wir alles am Laufen.“ Langweilig wird es so nie.

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Das gilt vor allem für die Wechseltage, wenn 2500 Passagiere von Bord gehen und 2500 neu hinzukommen. Für die IT ist das eine Mammutaufgabe: „Diese Tage fangen für uns sehr früh morgens an und sind - natürlich mit Pausen - erst spät abends vorbei“, erzählt Fischer. Ansonsten gibt es aber geregelte Arbeitszeiten und nachts nur eine Notbereitschaft.

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In Fischers altem Job gab es das nicht: Bevor sie an Bord ging, war die studierte Informatikerin 17 Jahre lang für die IT der Bremer Straßenbahn zuständig. „Ich wollte dann aber nochmal raus in die weite Welt und was Neues erleben.“ Ein Kreuzfahrtschiff lag da nahe - auch wenn sie es bisher nur als Passagierin kannte.

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Bereut hat sie den Schritt aber nicht, auch wenn die Arbeit auf hoher See ihre besonderen Herausforderungen hat. „Da muss man erst etwas umdenken, aber das ist ja auch das Spannende.“ Beispiel Sicherheit, die an Bord natürlich eine Hauptrolle spielt - schließlich ist die IT nicht nur schöner Schein, sondern lebenswichtiges Rückgrat vieler Systeme. Deshalb ist die Brücke etwa komplett vom Rest des Systems entkoppelt, sagt Fischer - gibt es anderswo Probleme, laufen Navigation und Co. trotzdem weiter.

Und dann ist da noch das Zwischenmenschliche. Das ist einerseits ganz anders als an Land, sagt Fischer: „Man arbeitet mit Leuten aus ganz verschiedenen Ländern zusammen.“ Und trotzdem hat sie als Frau in der IT mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie an Land: „Einige Kollegen haben schon am Anfang Schwierigkeiten, eine Frau in diesem Job zu akzeptieren“, erzählt Fischer. „Ich denke schon, dass man als Frau mehr mit Fachwissen überzeugen muss.“

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