Kollegen beim Duz-Angebot einen Fluchtweg lassen

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - In einigen Branchen ist das Du am Arbeitsplatz selbstverständlich, in anderen dagegen sollte man vorsichtig sein. Am besten ist es, dem Kollegen einen Ausweg zu lassen, möchte er beim förmlichen Sie bleiben.

Ein Duz-Angebot ist immer nett gemeint. Doch nicht jedem Kollegen ist es Recht, am Arbeitsplatz vom förmlichen „Sie“ zum salopperen „Du“ zu wechseln. Wollen Mitarbeiter einem Mitstreiter daher das „Du“ anbieten, sollten Sie dem Gegenüber immer einen Fluchtweg lassen, sagt die Etikette-Trainerin Lis Droste. Eine gute Frage sei etwa: „Wir arbeiten nun schon mehrere Monate im selben Büro, und ich finde, wir könnten uns duzen. Ich hätte aber auch Verständnis, wenn Ihnen das Sie lieber ist.“ Durch den Nachsatz kann der Kollege ablehnen, ohne den Fragenden bloßzustellen oder zu kränken.

Ein Fehltritt in Sachen Etikette ist es, jemanden zu duzen, ohne vorher zu fragen: Passiert einem das, müssen sich Arbeitnehmer das nicht bieten lassen. Droste empfiehlt als höfliche Absage: „Ich weiß Ihr Vertrauen zu schätzen, würde in der Firma aber gerne beim Sie bleiben.“ Manche Mitarbeiter lassen sich jedoch auch von so einer Abfuhr nicht beeindrucken. „Es gibt auch solche Kollegen, die einen ständig duzen, obwohl man dazu Nein gesagt hat.“ In so einem Fall rät sie zum konsequenten Siezen. Irgendwann sei es dem Gegenüber dann hoffentlich zu blöd - und er gehe von sich aus wieder zum „Sie“ über.

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