Jetzt aber!: So klappt es doch noch mit den guten Vorsätzen

Berlin (dpa/tmn) - Mehr Geld verdienen oder eine neue Sprache lernen: Zum Jahreswechsel waren neue berufliche Pläne schnell geschmiedet. Ein paar Wochen später ist die Euphorie meist verflogen. Es lohnt sich, gute Vorsätze nicht aufzugeben.

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Doch wie?

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„In diesem Jahr wird alles besser.“ Mit solch ehrgeizigen Gedanken ist mancher Berufstätige in den Januar gestartet. Doch schon jetzt macht sich Ernüchterung breit. Auf dem Gehaltszettel steht die altbekannte Summe. Und der Spanischkurs? Ach ja, stimmt, da war doch was. Doch keine Bange, es ist noch nicht zu spät. So geht's:

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In sich gehen: „Nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben auf, was Sie sich vorgenommen haben“, sagt der Psychologe Hans-Werner Rückert. Wer mit der Umsetzung seiner guten Vorsätze noch nicht begonnen hat, sollte sich fragen, warum das so ist. „Die ganze Sache war vielleicht eine spontane Laune“, erläutert Rückert. „Um tatsächlich Dinge ändern zu können, muss man häufig Gewohnheiten ändern.“ Mitarbeiter sollten sich fragen, ob sie dazu bereit sind.

Sich auf das Wesentliche konzentrieren: Wie wichtig ist es mir, ein bestimmtes Ziel zu erreichen? Der Psychologieprofessor Gerhard Stemmler rät, die Vorhaben zu sortieren und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Häufig hilft es, ein paar der guten Vorsätze zu streichen.

Ziele überarbeiten: „In 99 Prozent der Fälle ist es notwendig, das Vorhaben zu überarbeiten“, sagt Karriereberaterin Hanne Bergen. „Ich will selbstsicherer werden“ oder „Ich will beruflich vorankommen“ ist noch kein Vorhaben, das ist ein Wunsch. Wichtig sei, daraus ein konkretes Ziel zu formulieren. Dieses könnte zum Beispiel lauten: „Ich werde eine Gehaltsverhandlung mit meinem Chef führen.“

Realistisch bleiben: „Mit Wünschen wie „Ich will Bundeskanzlerin von Deutschland werden“ sollte man sehr vorsichtig sein“, warnt Stemmler. Das Risiko des Scheiterns sei bei derart hochgesteckten Zielen groß. Einschätzungen des Partners und von Freunden könnten helfen, realistisch zu bleiben. Es könnte sein, dass Mitarbeiter selbst eine falsche Wahrnehmung haben und sich zuviel vornehmen. Auch eine zu lange Liste kann für Frust sorgen. „Es gibt Menschen, die sich selbst hinters Licht führen und glauben, sie müssten alles komplett abarbeiten“, sagt Rückert. „Für sie wäre es gut, sich weniger vorzunehmen.“

Mit kleinen Schritten zum Erfolg: Um gute Vorsätze doch noch umzusetzen, ist es wichtig, konkret festzulegen, wann Berufstätige damit beginnen. Ein Beispiel: „Ich spreche gleich heute mit jemandem, der sich in den vergangenen beiden Jahren beruflich verändert hat. Ich suche mir einen Mentor, ein Vorbild“, sagt die Beraterin. „Das habe ich vielleicht schon in zwei Stunden erledigt.“ So stellen sich schnell Erfolge ein. „Wenn man Erfolg hat, hat man auch Lust darauf, dann wird es leichter, es umzusetzen“, sagt Rückert. Außerdem sollten Berufstätige mit Hilfe von Zwischenzielen überprüfen, ob sie auf Kurs sind.

Über ungelegte Eier sprechen: „Wenn ich meine Ziele teile, erhöhe ich den sozialen Druck“, erläutert Rückert. Dann fragen Freunde plötzlich: Hast Du eigentlich Deine Weltreise schon geplant? Oder: Warum warst du gestern nicht in der Laufgruppe?

Misserfolge und Rückschläge einplanen: „Egal was gestern war, ich versuche es noch einmal!“ Dies sei eine gute Einstellung, um letztendlich ans Ziel zu kommen, sagt Bergen. „Wenn man große Ziele erreichen will, ist es wichtig, sich verschiedene Wege offen zu halten und flexibel zu bleiben.“ In einer Gehaltsverhandlung mit dem Chef könnte dies zum Beispiel bedeuten, sich nicht auf eine Erhöhung der monatlichen Zahlung zu versteifen, sondern auch einen jährlichen Bonus, Gratifikationen oder auch die Erlaubnis, im Home Office zu arbeiten, als Ergebnis zu akzeptieren.

Erfolge feiern: Das Erreichen eines Ziels sei oft schon Belohnung genug, sagt Rückert. „Bei extern vorgegebenen Zielen ist es wichtig, sich bewusst zu belohnen.“ Auch wenn eine große Hürde auf einem langen Weg genommen worden sei, könnten Berufstätige das mit einem Saunabesuch oder einem Abend im Kino feiern, sagt Bergen.

Zeitrahmen festlegen:Um seine Vorhaben zügig umzusetzen, fixieren Mitarbeiter am besten ihr Vorhaben zeitlich, rät Stemmler. Damit vermeiden Arbeitnehmer, immer wieder zu sagen: „Naja, das mache ich morgen.“ Oder gar erst im neuen Jahr.

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