Aussetzen der Wehrpflicht: Studienplanung beginnen

Berlin (dpa/tmn) - Angesichts der geplanten Aussetzung der Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 fangen angehende Abiturienten besser jetzt schon mit der Studienplanung an. Denn Studienplätze könnten im nächsten Jahr knapp werden.

Das Deutsche Studentenwerk (DSW) rechnet damit, dass es ohne die Wehrpflicht zum Wintersemester mindestens 50 000 zusätzliche Bewerber für Studienplätze geben wird. Hinzu kommt, dass in Bayern und Niedersachsen im kommenden Jahr zwei Jahrgänge gleichzeitig Abitur machen. „Wer bisher davon ausging, Wehr- oder Zivildienst zu leisten, sollte sich schon mal nach Alternativen umschauen“, sagte Stefan Grob vom DSW.

„Wer männlich ist und nächstes Jahr Abitur macht, kriegt durch die Aussetzung ein Jahr geschenkt“, sagte Grob. „Dieses Jahr sollte man auch nutzen.“ Abiturienten sollten sich so schnell wie möglich über Studiengänge und Zugangsvoraussetzungen informieren. „Wer sich jetzt schon für ein Studium entscheidet, kann sich direkt nach dem Abi auf einen Platz bewerben“, erklärte Grob. Das sei besonders dann ein Vorteil, wenn es mit der ersten Wahl nicht klappt und Bewerber auf andere Hochschulen ausweichen müssen.

Nach Plänen des Verteidigungsministeriums soll die Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 ausgesetzt werden. Kabinett und Bundestag müssen der Gesetzesänderung aber noch zustimmen, eine endgültige Entscheidung wird frühestens Mitte Dezember fallen. Wer bis zur Aussetzung noch einen Musterungs- oder Einberufungsbescheid erhält, muss diesen auch befolgen.

Zum 1. Juli 2011 ist auch der Start des neuen Bundesfreiwilligendienst geplant, der den Zivildienst ablösen soll. Ein Gesetzentwurf des Familienministeriums sieht vor, dass alle Zivildienstleistenden auf Wunsch zum 30. Juni 2011 aus dem Dienst entlassen werden können. Wer im Mai Abitur macht, kann seinen Zivildienst aber noch im Juni beginnen und ihn dann freiwillig bis Ende 2011 leisten.

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