Straßenbau: NRW-Städte fordern Hilfe

Brücken und Tunnel könnten wegen Sanierungsstau gesperrt werden. Eine halbe Milliarde Euro fehlt pro Jahr.

Düsseldorf/Wuppertal. Drei Oberbürgermeister großer NRW-Städte schlagen auch im Namen ihrer Kollegen Alarm: Peter Jung (Wuppertal, CDU), Jürgen Roters (Köln, SPD) und Pit Clausen (Bielefeld, SPD) fordern von Bund und Land ein Sofort- und Notprogramm, um dringende Sanierungen im Verkehrsbereich in Angriff nehmen zu können. „Wir brauchen dringend Hilfe, wenn nicht unser Netz zusammenbrechen soll“, mahnt Jung, der auch Vorsitzender des Städtetages NRW ist. Andernfalls seien Teilsperrungen wichtiger städtischer Brücken und Tunnel in absehbarer Zeit nicht mehr auszuschließen. Für die Erneuerung von 19 Straßenbrücken werden in Wuppertal bis zum Jahr 2030 rund 23 Millionen Euro benötigt. Schon jetzt könnten dringend notwendige Sanierungsarbeiten an Brücken nicht vorgenommen werden.

Roters weist auf verhängnisvolle Wechselwirkungen hin: Wegen der Sperrung der A1-Autobahnbrücke bei Leverkusen für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen würden vier Rheinbrücken im Kölner Stadtgebiet „übermäßig und teilweise bis an die zulässigen Grenzen durch Lkw in Anspruch genommen“.

Der Bielefelder Pit Clausen klagt: „Weil die Städte die notwendigen Kredite nicht aufnehmen dürfen, können sie nur Flickschusterei betreiben.“ Dies sei am Ende teurer als eine nachhaltige Sanierung.

Erst vor ein paar Tagen war bekanntgeworden, dass der Bund von seinem rund eine Milliarde Euro umfassenden Autobahnbrücken-Sanierungsprogramm etwa ein Viertel nach NRW fließen lassen will. Das aber hilft den Kommunen nicht weiter. Auf 550 Millionen Euro jährlich schätzt Jung den Bedarf in NRW, um den Sanierungsstau zu beheben.

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