Mehr als 20 Tote bei Unruhen in Tunesien

Paris (dpa) - Bei den sozialen Unruhen in Tunesien sind nach jüngsten Angaben 23 Menschen ums Leben gekommen. Das berichtete die Zeitung „Le Monde“ am Montag auf ihrer Website.

Die Zahl der Opfer kann nach Angaben von Gewerkschaftern noch steigen, da es viele Schwerverletzte gebe, die in Lebensgefahr schweben. Am Wochenende war zunächst von 20 Toten die Rede gewesen.

Die 23 Tunesier seien durch Schussverletzungen ums Leben gekommen, hieß es in inoffiziellen Berichten. Die tunesische Regierung gab die Zahl der Opfer am Samstagabend offiziell mit 14 an.

Das Auswärtige Amt rief zu erhöhter Vorsicht bei Reisen nach Tunesien und Algerien auf. „Wir raten bei Aufenthalten in beiden Ländern zu erhöhter Vorsicht“, sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. Das Auswärtige Amt habe seine Reise- und Sicherheitshinweise entsprechend angepasst. Er betonte zugleich: „Wir erwarten von den nordafrikanischen Ländern angesichts der jüngsten Vorfälle die Einhaltung der grundlegende Menschen- und Bürgerrechte sowie rechtsstaatlicher Grundsätze.“

Tunesien wird seit dem 17. Dezember von schweren sozialen Unruhen erschüttert, in denen sich der Frust über die Arbeits- und Perspektivenlosigkeit bahnbrechen. Mindestens vier Menschen, unter ihnen zwei 17-Jährige und ein arbeitsloser Hochschulabsolvent, haben sich aus Protest öffentlich selbst verbrannt. Zwei von ihnen starben an ihren Brandverletzungen.

Am Wochenende war es vor allem in den Orten Kessarine, Tala und Regueb im Zentrum des Landes zu Ausschreitungen gekommen. Die Opposition wirft der Regierung vor, die Armee einzusetzen und dadurch zur Eskalation beizutragen.

Bei seit Tagen anhaltenden Unruhen in Algerien wurden nach einer ersten offiziellen Bilanz drei Menschen getötet und etwa 400 verletzt.

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