10 Jahre nach 9/11: Soldaten beschützen New York

Das Trauma der Anschläge ist auch heute noch allgegenwärtig.

New York. Für so manchen New Yorker bringt Flugzeuglärm die Erinnerung an den Tag der Terroranschläge zurück. Andere werden in öffentlichen Gebäuden nervös. Selbst jetzt, knapp zehn Jahre nach dem 11. September 2001, schaut sich der Arzt Richard Bard an Orten wie Manhattans Grand Central Bahnhof noch vorsichtig um: „Auch dies wäre ein reizvolles Ziel.“ Das Trauma von 9/11, wie US-Amerikaner die verhängnisvollen Ereignisse von damals verkürzt nennen, steckt den New Yorkern noch tief in den Knochen.

Fast 2800 Menschen kamen ums Leben, als Al-Kaida-Terroristen mit gekaperten Passagierflugzeugen in die Türme des World Trade Center (WTC) rasten und sie zum Einsturz brachten. Viele weitere wurden verletzt oder leiden bis heute unter psychischen und nervlichen Störungen.

Um neuem Terror vorzubeugen, halten schwer bewaffnete Soldaten im Kampfanzug auch heute noch Wache an den Flughäfen, in Bahnhöfen und Behörden. Und aus Lautsprechern tönt rund um die Uhr die Aufforderung der Polizei: „Wer Verdächtiges sieht, gibt Bescheid.“

Ansonsten ist in die amerikanische Wirtschafts- und Finanzmetropole wieder Normalität zurückgekehrt. Die Fotos von Vermissten, die an jenem klaren Spätsommermorgen 2001 zur Arbeit in einen der Zwillingstürme gegangen und nie zurückgekehrt waren, sind lange von den Hauswänden New Yorks verschwunden.

Nach erbittertem Gerangel ums Geld wächst auf Ground Zero mittlerweile das neue World Trade Center. Ein staatlich subventionierter Bauboom schuf um die Baustelle herum neues Leben. Hohe Glastürme mit Wohnungen für Wall-Street-Banker, Privatschulen und teure Restaurants prägen heute das Bild des populär gewordenen Stadtteils Tribeca. „Die Lücken sind geschlossen. New York ist wiederhergestellt“, findet der Chemiker Charles Vitale.

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