Rundfunkgebühr steigt 2009 auf Rekordhöhe

Zuschauer müssen mit Beginn des neuen Jahres monatlich bis zu 17,98 Euro für das öffentliche System zahlen.

Düsseldorf. Während private Sender und Verlage durch die Wirtschaftskrise schwer getroffen werden, stehen die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in diesem Jahr vor Rekord-Einnahmen: Zum 1. Januar 2009 hat sich die Monatsgebühr für Radio und Fernsehen um 95 Cent auf 17,98 Euro erhöht.

Damit überweisen die Gebührenzahler den Sendern in diesem Jahr 400 Millionen Euro mehr als die bislang üblichen 7,3 Milliarden Euro. Die Regelung gilt bis 2012. Für die Zeit danach haben die zuständigen Ministerpräsidenten der Länder ein Gebührensystem in Aussicht gestellt, das sich nicht mehr an den Empfangsgeräten orientieren wird.

Mit der Erhöhung sind die Landesregierungen diesmal dem Vorschlag der Gebührenkommission KEF gefolgt. Vor vier Jahren hatten sie die Empfehlungen der KEF noch deutlich reduziert mit dem Argument, die Erhöhung sei für die Bundesbürger wegen der wirtschaftlich angespannten Situation sozial nicht zumutbar.

Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) kritisierte die Erhöhung. "Steigende Subventionen für ARD und ZDF bei gleichzeitigen Einnahme-Rückgängen der privaten Medien verstärken die Wettbewerbsverzerrung", sagte Christoph Fiedler, Medienexperte des VDZ.

ARD-Chef Peter Boudgoust hingegen verteidigte den Schritt. Die Anstalten müssten sich zur Decke strecken. "Die Inflation wird damit nicht einmal ausgeglichen, und unsere Budgets werden knapper", sagte Boudgoust.

Der ARD-Vorsitzende erteilte zudem Forderungen eine Absage, Werbung und Sponsoring aus den Angeboten der Öffentlich-Rechtlichen zu verbannen. "Wenn das geschieht, müssen zum Ausgleich die Gebühren um monatlich 1,50 Euro angehoben werden", warnte er.

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