Retter der Glühbirne sind im EU-Parlament gescheitert

Ab 1. September verschwinden die 100-Watt-Birnen.

Brüssel. Der letzte Versuch von CSU-Abgeordneten, das Verbot der herkömmlichen Glühlampe doch noch zu stoppen, ist am Dienstag in Brüssel kläglich gescheitert. Im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments votierten nur 14 Politiker für die Rettung der Birnen mit dem Edison-Glühfadenprinzip, 44 EU-Abgeordnete sprachen sich jedoch klar für das Ausmustern dieser Lampen und den Ersatz durch energiesparendere Modelle aus.

Die CSU-Politiker Markus Ferber und Anja Weisgerber hatten zuletzt sogar noch versucht, die EU-Kommission umzustimmen, die das Glühbirnen-Verbot vorgeschlagen hatte. Doch die Energie- und Umweltkommissare Piebalgs und Dimas lehnten ab: Seit 2006 sei geprüft worden, wie der schonende Wechsel zu Sparlampen über die Bühne gehen solle.

Durch neue Lampen werde so viel Strom weniger verbraucht, wie beispielsweise ganz Rumänien benötige, schrieben Piebalgs und Dimas in einem Brief ans EU-Parlament. Als dort am Dienstag Miroslav Ouzky, der Vorsitzende im Umweltausschuss fragte, "haben alle abgestimmt?", war die Botschaft eindeutig: Der Wunsch der Glühbirnenretter sei "klar abgelehnt" worden, sagt Ouzky.

Bis zum 15. März können die CSU-Politiker noch versuchen, das gesamte Plenum hinter sich zu bringen. Dann läuft die letzte Einspruchsfrist ab. Viel Hilfe von der CDU könne sie nicht erwarten. "Durch die Maßnahme spart der europäische Stromverbraucher über fünf Milliarden Euro an der Stromrechnung", hielt etwa Peter Liese (CDU) seinen CSU-Kollegen vor.

Ab 1. September dieses Jahres sollen die 100-Watt-Glühbirnen aus den Regalen der Kaufhäuser verschwinden. 2010 folgen Lampen mit einer Leistung von 75Watt, 2011 schließlich die 60-Watt-Birnen.

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