Regime droht Opposition mit Härte

Dennoch erneut Proteste in Teheran.

Teheran. Das iranische Regime will Proteste der Opposition nicht länger dulden. Die iranischen Revolutionsgarden drohten am Montag, sie würden mit aller Härte gegen die Demonstranten vorgehen und jeden nicht genehmigten Protest gegen den Ausgang der Präsidentschaftswahl niederschlagen. Trotzdem versammelten sich erneut rund 1000 Demonstranten in der Teheraner Innenstadt.

Ein ins Internet eingestelltes Video sorgt derweil weltweit für Empörung. Es soll die 19-jährige Neda zeigen, die am Rande einer Demonstration von einem Scharfschützen der Ahmadinedschad nahestehenden "Basidsch"-Milizen tödlich getroffen worden sei, während sie mit ihrem Vater die Proteste beobachtete. Die Echtheit der Aufnahme und die geschilderten Umstände konnten jedoch nicht nachgeprüft werden.

Für Verwirrung sorgten am Montag Meldungen staatlicher Fernsehsender, die ein angebliches Prüfergebnis des Wächterrates zu den Wahlen wiedergaben. Danach soll das Gremium zu der Auffassung gekommen sein, dass es in 50Städten zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist, bei denen drei Millionen Stimmen betroffen sind. Ein Sprecher des Wächterrats widersprach dem Bericht aber.

Unterdessen verdichten sich die Anzeichen für einen Machtkampf in der iranischen Führungselite. Eine arabische Zeitung berichtete, der frühere Präsident Ali Akbar Rafsandschani führe hinter den Kulissen seit Tagen Gespräche mit einflussreichen Geistlichen und versuche, sie für einen Plan zu gewinnen, mit dem die Macht des obersten geistlichen und weltlichen Führers, Ajatollah Ali Chamenei, beschnitten werden könnte.

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