Präses Nikolaus Schneider im Interview: „Diese Entscheidung ist richtig“

Präses Nikolaus Schneider hat Verständnis für Margot Käßmann. Eine Nachfolge im EKD-Rat schließt er nicht aus.

Präses Schneider, ist der Rücktritt von Frau Käßmann richtig?

Schneider: Es ist Margot Käßmanns Entscheidung, und insofern ist diese für sie richtig.

Schneider: Nein. Ich wollte - wie die Mehrheit des Rates der EKD - mit ihr weiterarbeiten. Und wir hätten diese schwierige Zeit auch gemeinsam getragen, schließlich sind wir eine Haftungsgemeinschaft.

Schneider: Sie ist die Vertreterin einer Kirche, die für einen moralischen und ethischen Anspruch steht. Es nötigt mir Respekt ab, dass Margot Käßmann die Anforderungen, die sie an andere stellt, auch selbst erfüllt und lebt.

Schneider: Das ist eine Frage, die ich mir gar nicht stelle. Wichtiger ist: Die Gradlinigkeit und Klarheit Margot Käßmanns in ihren theologischen, sozial- und gesellschaftspolitischen Positionen werden der EKD insgesamt fehlen. Ihr Rücktritt ist in vielerlei Hinsicht ein schwerer Verlust.

Schneider: Darüber zu spekulieren, ist müßig. Ich wünsche niemandem - ob Mann oder Frau -, in eine solche Situation zu kommen.

Schneider: Ich bin als stellvertretender Ratsvorsitzender gewählt, und als solcher nehme ich nach ihrem Rücktritt entsprechende Aufgaben wahr. Das ist es, was jetzt wichtig ist. Über alles andere werden wir zur rechten Zeit beraten.

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