Prämien: Frankreichs Bankern werden Superboni gestrichen

Die Höhe der Zahlungen wird massiv beschränkt. Finanzminister Steinbrück will Verzicht auf Dividenden.

Paris. Die französischen Großbanken haben mit dem Staat und der Börsenaufsicht ein "Ethikabkommen" erarbeitet, das den Superboni für Aktienhändler ein Ende setzen soll. Einige Spitzenhändler haben bisher zusätzlich zum Gehalt mehr als zehn Millionen Euro Prämien "verdient", mehr als ihre Konzernchefs. Die neuen Regeln sollen ab diesem Jahr gelten, berichtet die Zeitung "Le Monde". Das Wirtschaftsministerium müsse dem Abkommen noch zustimmen.

Damit die Aktienhändler und Mitarbeiter von Investmentbanken keine übermäßigen Risiken mehr eingehen, sollen die Erfolgsprämien künftig einen bestimmten Anteil des Festgehaltes nicht überschreiten dürfen.

Vor gut einer Woche hatten Bonuszahlungen an US-amerikanische Bankmanager für einen Zornesausbruch des neuen Präsidenten Barack Obama geführt. Ende 2008 waren nämlich noch 20 Milliarden Dollar an Boni ausgezahlt worden - das war trotz der Finanzkrise genauso viel wie vier Jahre zuvor, wetterte Obama.

In Deutschland konzentrierte sich die Debatte um eine Lastenteilung am Wochenende nicht auf die Manager, sondern die Aktionäre. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) forderte die deutschen Unternehmen auf, in diesem Jahr auf Dividendenzahlungen zu verzichten und mögliche Gewinne stattdessen in den Erhalt von Arbeitsplätzen zu investieren.

"Unternehmen haben in dieser Krise eine besondere Verantwortung gegenüber ihren Beschäftigten", sagte Steinbrück. "Sie sollten - wenn sie 2009 überhaupt Gewinne machen - diese nicht als Dividenden ausschütten, sondern in erster Linie nutzen, um ihre Unternehmen zu stabilisieren."

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