Opel entkommt knapp dem Pleitestrudel von GM

Der ehemals weltgrößte Autobauer meldet Insolvenz an. Die deutsche Tochter soll mit Magna in die Zukunft gehen. Magna will zwar alle vier deutschen Opel-Standorte erhalten. Das Konzept umfasst aber keine verbindlichen Absprachen zu den Stellen.

Berlin/New York. Opel ist gerade noch rechtzeitig aus dem Strudel der General-Motors-Pleite gerettet worden. Die bisherige Konzernmutter, über Jahrzehnte der größte Autobauer der Welt, stellte am Montag Insolvenzantrag. Der mehr als 100 Jahre alte US-Autoriese steht nun am Scheideweg zwischen Neustart und Untergang. In einer schmerzhaften Sanierung dürften zehntausende Jobs wegfallen.

Opel ist wie der Rest von GM Europe davon nicht betroffen und soll vom Autozulieferer Magna durch die Krise gelenkt werden. Bundesregierung, IG Metall und Autoexperten bescheinigen Opel nach dem in der Nacht zum Samstag geschnürten Rettungspaket Chancen auf eine erfolgreiche Zukunft. Allerdings bleiben viele Fragen offen - zunächst vor allem zum Stellenabbau.

Magna will zwar alle vier deutschen Opel-Standorte erhalten. Das Konzept umfasst aber keine verbindlichen Absprachen zu den Stellen. Magna spricht in seinem Konzept von einem Abbau von 11.000 der etwas mehr als 50.000 Jobs bei GM Europe (einschließlich Vauxhall, ohne Saab).

GM Europe baut Autos neben Deutschland auch in Belgien, Polen, England sowie Spanien. 2600 Stellen sollen in Deutschland wegfallen, wo Opel bislang 26.000 Mitarbeiter beschäftigt.

In der vom Fall Opel mitausgelösten politischen Debatte über Staatshilfen treten tiefe Differenzen zwischen den Koalitionspartnern SPD und Union zutage. Dabei erhält Wirtschaftsminister zu Guttenberg (CSU) in der Union weiter Rückhalt. Er bleibt dabei, dass eine Opel-Insolvenz die bessere Lösung gewesen wäre. "Der Staat läuft Gefahr, sich erpressbar zu machen, wenn er einmal großzügig hilft", sagte er der "Welt am Sonntag".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort