Obama nimmt unter Tränen Abschied von Wahlkampfhelfern

Chicago/Berlin (dpa) - Der lange Wahlkampf hat bei Barack Obama auch emotional Spuren hinterlassen: Der sonst als eher kühl bekannte US-Präsident hat sich in Chicago unter Tränen von seinen Wahlkampfhelfern verabschiedet, wie der US-Fernsehsender ABC auf seiner Internetseite berichtete.

ABC zeigte ein Video vom Morgen nach der Wahl, auf dem der alte und neue Präsident den Mitarbeitern in seiner Wahlkampfzentrale Dank ausspricht. „Was Ihr erreicht habt, wird in die Annalen der Geschichte eingehen“, rief Obama, während ihm Tränen über die Wangen liefen. In seiner bisher fast vierjährigen ersten Amtszeit hatte er zuvor noch keine öffentlichen Tränen vergossen, auch nicht bei seiner fulminanten Siegesrede in der Nacht zum Mittwoch.

Stress-Forscher Tim Hagemann von der Fachhochschule für Diakonie in Bielefeld sagte der Nachrichtenagentur dpa, sicher sei in dem Augenblick die Anspannung der vergangenen Wochen von Obama abgefallen. „Das zeigt sich dann einfach in so einer tief empfundene Erleichterung.“ Den Tränen freien Lauf zu lassen, habe auch eine befreiende Wirkung. Aus medizinischer Sicht sei es Obama zu empfehlen, jetzt zwei Wochen die Beine hochzulegen, rät Hagemann. „Aber ich glaube, das wird er nicht machen.“

Die tränenreiche Ansprache vom Mittwochmorgen war von Wahlkampfhelfern aufgezeichnet und verbreitet worden. „Das Wichtigste, was Ihr wissen müsst, ist, dass Eure Reise erst beginnt. Ihr fangt gerade erst an. Und was auch immer wir in den kommenden vier Jahren an Gutem tun, wird verblassen im Vergleich zu dem, was Ihr schaffen werdet in den vielen Jahren, die Euch bleiben“, sagte Obama vor seinen überwiegend jungen Unterstützern.

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