Überschuldet: Wuppertal schließt Bäder und Theater

Haushalt: Die Stadt ist wie viele andere Kommunen überschuldet: Jetzt stimmt sie die Bürger auf massive Einsparungen ein.

Wuppertal. Die Wuppertaler müssen sich in den nächsten Jahren auf erhebliche Einschränkungen gefasst machen. Fünf Bäder und weitere Schulen sollen nach Plänen der Stadtspitze geschlossen werden. Das Schauspielhaus wird aufgegeben. Sportvereine und Sozialinitiativen werden empfindlich beschnitten. Das Gewerbegebiet "Kleine Höhe" wird aufgegeben. Hintergrund ist die katastrophale Haushaltssituation der Stadt. Wuppertal ist mit 1,8 Milliarden Euro verschuldet - Tendenz steigend. Bereits 2011 wird das Eigenkapital aufgebraucht sein.

Oberhausen zum Beispiel hat dieses Schicksal schon erreicht. In vielen weiteren Städten mit drohender Überschuldung gehen langsam die Lichter aus, wird bei Kultur und Infrastruktur gekürzt.

Als Reaktion auf den drohenden Finanz-Gau in Wuppertal legten Oberbürgermeister Peter Jung und Kämmerer Johannes Slawig (beide CDU) gestern ihre "Spar-Liste des Schreckens" vor, ein Haushaltskonsolidierungskonzept mit einem Gesamtvolumen von 80 Millionen Euro. Bis 2014 sollen insgesamt 216Millionen Euro weniger ausgegeben werden. Für eine Entschuldung reicht das noch lange nicht. Jung und Slawig sehen vor allem Bund und Land in der Pflicht, bankrotte Städte zu entlasten.

Für die Menschen in Wuppertal bedeutet das Sparpaket nicht nur, dass das öffentliche Angebot erheblich zusammenschrumpft, sie werden zudem deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, um städtische Leistungen zu bezahlen. So wird der Eintritt in den Zoo teurer, die Hundesteuer wird angehoben und die Elternbeiträge in den Kindertageseinrichtungen sollen um zehn Prozent erhöht werden. Zum Vergleich: In Düsseldorf sind die Kindergärten mittlerweile kostenfrei.

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