Staus auf NRWs Straßen: Regen löst Stress aus

Wer am Mittwoch am Steuer saß, musste Geduld mitbringen. Experten erklären, warum nasses Wetter Autofahrer ablenkt.

Düsseldorf. Das Autoradio sorgte am Mittwochmorgen direkt nach dem Einsteigen für Frust am Steuer: Der Sprecher verkündete kilometerlangen Stau auf der A46 zwischen Wuppertal und Düsseldorf, der A52 zwischen Mönchengladbach und Büderich sowie der A59 bei Duisburg. Auf der A42 in Richtung Kamp-Lintfort war ein Sattelschlepper umgestürzt, drei weitere Autos rasten hinein.

Der Asphalt wird nass und automatisch entwickelt sich der gewohnte Weg zur Arbeit zur Tortur. Doch woran liegt das? Eine Antwort liefert die Wissenschaft: „Forscher haben Hirnströme gemessen und nachgewiesen, dass Menschen in der Stadt gestresster sind, wenn es regnet“, erklärt der Düsseldorfer Umweltpsychologe Kai Lenßen. Lärm, Schmutz und Platzmangel sorgten ohnehin für Stress. Lenßen: „Wenn es dann noch dunkel und nass ist, kommt es bei vielen zu einer geistigen Überforderung.“

Die Folge: Die Konzentration bei den Fahrern lässt nach. Sie fahren zu schnell oder übermäßig langsam und machen deutlich mehr Fehler als sonst. Laut Verkehrsexperte Jürgen Gerlach von der Universität Wuppertal fallen zudem Engpässe wie Baustellen bei Regen stärker ins Gewicht: „Die Stauwellen entstehen letztlich durch viele spontane Bremsmanöver.“

Kai Lenßen hat für gestresste Autofahrer einen Ratschlag: „Fahren Sie früher los, konzentrieren Sie sich nur auf den Verkehr und nehmen Sie mehr Rücksicht auf andere.“

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