Staatsanwaltschaft prüft Anzeigen in der Stadtwerke-Affäre

Bochum (dpa) - Die Honorar-Affäre der Stadtwerke Bochum ist jetzt auch ein Fall für die Justiz. Der Staatsanwaltschaft Bochum lägen mehrere Anzeigen vor, bestätigte ein Sprecher am Dienstag auf Anfrage.

„Mehrere Privatleute haben Anzeigen gestellt gegen Stadtwerke-Chef Bernd Wilmert und die Vorsitzende des Aufsichtsrates, Bochums Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz“, sagte Oberstaatsanwalt Christian Kuhnert. Ob ein Anfangsverdacht für strafbare Handlungen vorliege, werde jetzt geprüft. Kuhnert rechnet bis Ende November mit einem Ergebnis.

Die Tageszeitung „Die Welt“ berichtete am Dienstag über fehlende Verträge in der Veranstaltungsreihe „Atriumtalk“. Wirtschaftsprüfer hatten am vergangenen Freitag dem Aufsichtsrat ihre Untersuchungsergebnisse vorgestellt und schwere Mängel in den Verträgen zwischen Stadtwerken und der Veranstaltungsagentur kritisiert.

Nach Informationen der Zeitung sei erst zweieinhalb Jahre nach Beginn der Veranstaltungsreihe „Atriumtalk“ ein schriftlicher Vertrag geschlossen worden. Das gehe aus einer internen Präsentation der Wirtschaftsprüfer hervor. Für die ersten fünf Veranstaltungen gab es demnach nur mündliche Vereinbarungen. Insgesamt seien für die Veranstaltungen bisher 793 385 Euro ausgegeben worden.

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