Asylpolitik Schnelle Asylverfahren erhöhen Ausreisequote in NRW

Düsseldorf. (dpa) Die fünf neuen Ankunftszentren in Nordrhein-Westfalen haben besonders aussichtsreiche und besonders aussichtslose Asylverfahren erheblich beschleunigt. Dies habe auch die Ausreisequote erhöht, berichtete NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Donnerstagabend vor Journalisten in Düsseldorf.

Bis zum 20. April wurden in diesem Jahr 132 Bewerber abgeschoben.

Bis zum 20. April wurden in diesem Jahr 132 Bewerber abgeschoben.

Foto: Daniel Maurer

Bis zum 20. April seien in diesem Jahr rund 2800 Fälle nach dem beschleunigten Verfahren abgewickelt worden - davon 2616 Mal mit Ablehnung. Im Schnitt seien diese Entscheidungen innerhalb von rund zwei Tagen getroffen worden. 1715 abgelehnte Bewerber seien freiwillig ausgereist, 132 wurden abgeschoben. Damit sei nach diesem Verfahren eine Ausreisequote von 71 Prozent erreicht worden. Betroffen seien überwiegend Bewerber aus sicheren Herkunftsländern wie Georgien, dem Westbalkan und Nordafrika.

Die Zentren wurden in Dortmund, Köln/Bonn, Mönchengladbach und Münster eingerichtet. Bielefeld soll am 15. Mai an den Start gehen. Die Prozedur in den bisherigen Außenstellen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, die die Altfälle abarbeiten, laufe allerdings „nach wie vor sehr behäbig“, bilanzierte Jäger. In den Landeseinrichtungen für Asylbewerber gebe es derzeit rund 72 500 Plätze - rund 25 000 seien belegt.

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