NRW Salafismus-Präventionsprogramm „Wegweiser“ betreut 200 Menschen

Das Programm „Wegweiser“ nimmt Jugendliche in den Blick, die den Salafismus toll finden. Acht Beratungsstellen gibt es bisher, fünf weitere sind geplant. Mehr als 4000 Kontakte wurden gezählt. Rund 200 junge Menschen werden derzeit intensiv betreut.

Das Programm „Wegweiser“ nimmt Jugendliche in den Blick, die denSalafismus toll finden.

Das Programm „Wegweiser“ nimmt Jugendliche in den Blick, die denSalafismus toll finden.

Foto: Marijan Murat

Düsseldorf.Rund 200 Jugendliche und junge Erwachsenen werden derzeit im Rahmen des Salafismus-Präventionsprogramms „Wegweiser“ „intensiv“ betreut. Dies teilte das nordrhein-westfälische Innenministerium auf dpa-Anfrage mit. Die Nachfrage nach langfristiger Beratung werde immer größer. „Das zeigt uns: Wir dürfen die Jugendlichen und ihre Eltern, Geschwister, Lehrer oder Freunde mit ihren Fragen, Sorgen und Ängsten nicht alleine lassen“, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) nach Angaben eines Sprechers.

Insgesamt habe es seit dem Start der ersten Beratungsstelle 2014 mehr als 4000 Kontakte „in unterschiedlicher Intensität“ gegeben, so der Sprecher. Bislang gibt es acht Beratungsstellen. Bis zum Jahresende sollen fünf weitere hinzukommen. Sehr häufig komme das unmittelbare Umfeld wie Eltern und Lehrer auf „Wegweiser“ zu, sagte der Sprecher weiter. „Die sehen als erstes, wenn sich jemand verändert - sich jemand anders kleidet oder seinen Lebensstil ändert.“ Wegweiser-Experten suchten dann das Gespräch mit dem Jugendlichen. „Das ist dann oft der Einstieg in die Betreuung.“ Diese könne mehrere Jahre andauern.

Das Land finanziert je Beratungsstelle zwei halbe Sozialarbeiterstellen. Kommunen können weitere Stellen finanzieren. Dies ist etwa in Wuppertal der Fall. Neben dem „Wegweiser“-Programm gibt es in NRW auch das „Aussteigerprogramm Islamismus“ für Menschen, die die islamistische Szene verlassen wollen. (dpa)

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