NRW-Wirtschaft wächst um 2,5 Prozent

Da die Wirtschaft zwischen Rhein und Weser im Krisenjahr 2009 stärker eingebrochen sei als im Rest der Republik, brauche sie auch etwas länger zur Erholung, so der NRW-Wirtschaftsminister.

Düsseldorf. Ein gutes „Befriedigend“ — so würde wohl die Bewertung für die Aussichten der NRW-Wirtschaft ausfallen, wenn das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) die Maßstäbe von Schulnoten anwenden würde.

„Wir gehen im kommenden Jahr von einem Wachstum von 2,5 Prozent und einer Arbeitslosenzahl von 690 000 aus. Das wäre der beste Wert seit der Wiedervereinigung“, so NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger (SPD). In diesem Jahr betrage das Wachstum 3,5 Prozent und liege damit nur knapp unter dem Bundestrend. Da aber die Wirtschaft zwischen Rhein und Weser im Krisenjahr 2009 stärker eingebrochen sei als im Rest der Republik, brauche sie auch etwas länger zur Erholung.

„Erst Ende 2012 werden wir wieder das Vorkrisenniveau erreicht haben. Im Bundesdurchschnitt wird das schon 2011 der Fall sein“, sagte RWI-Präsident Christoph Schmidt.

Die NRW-Wirtschaft unterscheide sich in einigen Punkte vom Rest des Landes, so Schneider. „Zwar gibt es hier auch eine große Exportorientierung. Doch spielt der Automobilbau und die Zulieferindustrie keine so große Rolle.“ Das zeige sich auch an den Partnerländern. NRW-Firmen seien nicht so stark in China vertreten, dafür aber im Euro-Raum. Dort schwächele aber die Konjunktur weiterhin.

Voigtsberger kündigte für 2011 Investitionen in die Infrastruktur des Landes bei den Verkehrsträgern Straße, Wasserwege und Schiene an. Ein Schwerpunkt bleibe außerdem der Energiesektor. Dabei gehe es natürlich auch um das strittige Eon-Kraftwerk in Datteln. Da mahnte der SPD-Mann zur Gelassenheit: „Im März oder April liegen die Gutachten vor, die einen Weg aufzeigen, ob und wie der Bau beendet werden kann. Ich glaube, das Projekt hat eine Chance.“

Datteln ist in der rot-grünen Minderheitsregierung umstritten. Die Grünen sind aus klimapolitischen Gründen gegen das Kraftwerk. Ob es gebaut wird, hängt aber von juristischen Fragen ab.

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