NRW-SPD hat mit Mitgliederschwund zu kämpfen

Die nordrhein-westfälische SPD verliert immer weiter Mitglieder. Vor allem Frauen und junge Leute sind rar. Mit dem Problem befasst sich nun ein Parteitag. Er wird Ministerpräsidentin Kraft als Parteichefin im Amt bestätigen.

NRW-SPD hat mit Mitgliederschwund zu kämpfen
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Düsseldorf (dpa). Die nordrhein-westfälische SPD will ihrem anhaltenden Mitgliederschwund entgegensteuern und vor allem mehr Frauen und junge Leute gewinnen. Das werde ein zentrales Thema des Landesparteitags am Samstag in Köln und der künftigen Arbeit sein, sagte Generalsekretär André Stinka am Donnerstag in Düsseldorf. Die Parteispitze nimmt auch die Landtagswahl 2017 bereits in den Blick und will einen „intensiven Beteiligungsprozess“ für ein Wahlprogramm anstoßen. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft stellt sich erneut zur Wahl als Landesvorsitzende. 2012 war sie mit 99,1 Prozent in diesem Amt bestätigt worden.

Der mitgliederstärkste SPD-Landesverband zählte zum Jahreswechsel noch 122 000 Genossen - von bundesweit 470 000 - und hat damit binnen zehn Jahre rund 18 Prozent seiner Mitglieder verloren. In den 1990er-Jahren war die NRW-SPD sogar noch auf weit mehr als 250 000 Mitglieder gekommen.

Das Alter des NRW-Genossen liegt Stinka zufolge aktuell im Durchschnitt bei rund 60 Jahren. Die Gruppe der 26- bis 45-Jährigen mache nur „elf bis 13 Prozent“ aus. Die letzten Wahlen hätten gezeigt, dass die SPD mit ihren Themen „junge Entscheider“ häufig nicht erreichen konnte. Problematisch auch: Frauen bis 45 Jahre sind unter den NRW-SPD-Mitgliedern sogar nur mit 5,8 Prozent vertreten. Der Parteitag soll nun dem Vorstand den Arbeitsauftrag erteilen, mit mehreren Maßnahmen gegenzuwirken. S

o soll das Pilotprojekt „Wir kommen hin“ ab 2015 den Dialog mit den Bürgern stärken - auch auf Grundlage der sogenannten Tür-zu-Tür-Kampagne aus dem Bundestagswahlkampf. Das „Eintrittsmanagement“ solle besser werden, ebenso die „digitale Ansprache“, kündigte Stinka. Mehr Nachwuchstalente müssten gefördert werden. Um ein ehrenamtliches politisches Engagement in der SPD etwa jungen Eltern und Berufstätigen überhaupt zeitlich zu ermöglichen, sollten Sitzungen auch über Skype und zu passenderen Uhrzeiten laufen.

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