NRW schafft Kopfnoten wieder ab

Bildung: Rot-Grün kippt die Reform. Beim Wechsel der Schüler nach der 4. Klasse gilt wie früher der Wunsch der Eltern.

Düsseldorf. In NRW werden zum kommenden Schulhalbjahr die Kopfnoten wieder abgeschafft. Das beschlossen am Mittwoch im Landtag SPD und Grüne bei Gegenstimmen von CDU und FDP; die Linke enthielt sich.

Die Kopfnoten bewerten das Sozialverhalten der Kinder im Unterricht und wurden erst vor drei Jahren von der damaligen schwarz-gelben Landesregierung eingeführt. Damals reagierte die Koalition auf entsprechende Forderungen aus der Wirtschaft.

Zudem hat ab dem kommenden Schuljahr bei einem Wechsel der Kinder auf eine weiterführende Schule der Elternwille Vorrang. Zwar wird es weiterhin Empfehlungen der Lehrer geben, doch sie sind nicht mehr wie in den vergangenen Jahren verbindlich. Sollte es bereits Lehrerempfehlungen für das kommende Schuljahr geben, sind die nicht mehr relevant, sagte am Mittwoch ein Sprecher des Schulministeriums.

Auch die Verbindlichkeit der Lehrergutachten war von CDU und FDP eingeführt worden. Dagegen hatte es ebenso wie gegen die Kopfnoten massive Proteste der Elternschaft und von Schülervertretungen gegeben.

NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) kündigte darüber hinaus an, die Situation der Schüler beim sogenannten Turbo-Abi nach acht Gymnasial-Jahren zu verbessern. Der bestehende Erlass, an Tagen mit Nachmittagsunterricht keine Hausaufgaben zu erteilen, solle konsequent angewendet werden, verlangte Löhrmann.

Ebenso drängte die Ministerin darauf, verstärkt auf flexible Stundenpläne mit bis zu 90 Minuten Unterricht am Stück zu setzen, um Zeit zur Vertiefung zu gewinnen.

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