Politik NRW-Grüne: Banaszak will Nachfolger von Lehmann werden

Düsseldorf. Felix Banaszak, Sprecher des Kreisverbandes der Duisburger Grünen, hat am Samstag auf seiner Facebook-Seite bestätigt, dass er auf dem Landesparteitag der NRW-Grünen am 20. Januar als Nachfolger des Vorsitzenden Sven Lehmann kandidieren will.

 Felix Banaszak.

Felix Banaszak.

Foto: Rainer Christian Kurzeder

Banaszak skizziert in seinem Brief an die Mitglieder, der sich wie ein Bewerbungsschreiben liest, fünf "Wenden" für den grünen Wandel - als Kontrapunkt zu einer "strukturkonservativen und antimodernistischen Politik von Schwarz-Gelb in einer möglichen gemeinsamen Regierung im Bund" und als Anspruch, treibende Oppositionskraft im Land zu sein. Neben der Verkehrs-, Agrar- und Energiewende müsse es eine Gerechtigkeitswende und eine Demokratiewende hin zu mehr Rechtsstaatlichkeit, Transparenz und Mitbestimmung geben. "Dabei müssen wir als Grüne mehr sein als nur ,Korrektiv' — wir müssen Ideenlabor und Zukunftswerkstatt werden und damit auch an der Schärfung unseres eigenständigen grünen Profils hier in NRW arbeiten."

Der 27-jährige Duisburger war ab November 2013 ein Jahr Bundessprecher der Grünen Jugend und übernahm nach Abschluss seines Studiums der Sozial- und Kulturanthropologie die Leitung des NRW-Europabüros der grünen Europaabgeordneten Sven Giegold und Terry Reintke in Düsseldorf. Bei der Bundestagswahl war Banaszak Direktkandidat seiner Partei im Duisburger Norden, verpasste aber den Einzug in den Bundestag, weil er nicht über die Landesliste abgesichert war.

Schlagzeilen machte der frühere Leistungs-Rock'n'Roll-Tänzer im Juni 2016, als er in Instanbul bei einer verbotenen Kundgebung zur homosexuellen "Pride Week" zusammen mit Reintke, dem Bundestagsabgeordneten Volker Beck und dem Sprecher der Grünen Jugend NRW, Max Lucks, vorübergehend festgenommen wurde. Banaszak gehörte in Duisburg auch zu denjenigen, die sich intensiv für die Rückkehr der nach Nepal abgeschobenen Schülerin Bivsi Rana einsetzten.

In der Erklärung seiner Kandidatur spricht der Vertreter des linken Parteiflügels davon, er wolle nicht "Vorsitzender einer Parteiströmung, einer Region, einer Altersgruppe oder eines Milieus werden, sondern Moderator und Motor einer vielfältigen Partei". Banaszaks Bewerbung als Nachfolger von Sven Lehmann ist bisher die einzige offiziell bekannte.

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