"Notfall-, Informations- und Nachrichtenapp" Neue App "Nina" warnt bald landesweit vor Katastrophen

Es brennt, gefährliches Gas tritt aus - oder ein Terroranschlag wird verübt. Ende 2016 sollen die Behörden überall in NRW die Bevölkerung über eine Handy-App warnen können.

Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, Christoph Unger, stellte am Montag die Nina-App vor.

Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, Christoph Unger, stellte am Montag die Nina-App vor.

Foto: Rolf Vennenbernd

Düsseldorf. Die Feuerwehren sollen Ende des Jahres überall in NRW per Handy-App die Bevölkerung vor Katastrophen und Gefahren warnen können. Bis Ende 2016 sollen alle Leitstellen mit einem entsprechenden System ausgestattet sein, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD) am Montag in Düsseldorf. Mit Hilfe der App NINA könne man den Menschen dann Warnungen auf ihr Handy schicken. NRW sei das erste Bundesland, in dem es ein solches System flächendeckend geben werde.

Die „Notfall-, Informations- und Nachrichten-App“ - kurz: NINA - wurde entwickelt, um schnell und verlässlich über Notfälle wie Brände, Anschläge oder auch gefährliche Wetterlagen zu informieren. Auch Verhaltenstipps bekommen die Nutzer. „Möglichst viele Menschen sollen NINA auf ihr Smartphone herunterladen“, sagte Jäger. Die Benachrichtigungs-App solle klassische Informationskanäle wie Radio, Fernsehen, Internet oder Sirenen ergänzen. In Köln gibt es bereits 60 000 Nutzer, in Düsseldorf sind es 40 000.

Die auf das Handy heruntergeladene App kann für alle Regionen so eingestellt werden, dass sie etwa über örtliche Brände oder andere Gefahrenlagen informiert. Die Benachrichtigungen ploppen auf und müssen nicht extra abgerufen werden. Im Juli hatte die Feuerwehr in München während des Amoklaufs mit neun Toten im Olympiazentrum die Bevölkerung auch über eine Handy-App gewarnt.

„Auch die NRW-Polizei wird sich in wichtigen Fällen über NINA an die Bevölkerung wenden“, sagte Jäger. Der Amoklauf von München habe gezeigt, wie wichtig das sei. NINA sei ein wichtiges Tool für die Sicherheit der Menschen in NRW.

Voraussetzung für das Versenden von Warnungen mit der App NINA ist das modulare Warnsystem (MoWaS). Dieses System ist derzeit in 47 Leitstellen der NRW-Feuerwehr installiert. Bis zum Jahresende soll MoWaS überall verfügbar sein. Bislang fehle es noch in Dortmund, Remscheid, dem Hochsauerlandkreis, dem Märkischen Kreis und im Kreis Wesel. Bislang wurden 48 Warnmeldungen darüber abgegeben. dpa

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