Kita: Städte können Bedarf nicht decken

Die Nachfrage von Plätzen für unter Dreijährige steigt weiter. Es gibt auch zu wenig Halbtagsangebote.

Kita: Städte können Bedarf nicht decken
Foto: Patrick Pleul

Düsseldorf. Der Bedarf für U3-Betreuungsplätze ist mit dem zweiten Jahrgang seit Inkrafttreten des gesetzlichen Anspruches noch einmal angestiegen. „An einem weiteren Ausbau kommen wir nicht vorbei“, sagt Carsten Lüdorf, Vize-Referatsleiter für Kitas, Schulen und Sport in Langenfeld, mit Blick auf die Anmeldezahlen. Die Stadt hält derzeit für knapp 40 Prozent aller Kinder unter drei Jahren Kita-Plätze vor. Das sind sogar sieben Prozent mehr als vom Land NRW vorgeschrieben — doch der tatsächliche Bedarf ist weitaus höher.

Ähnlich sieht es in Düsseldorf aus. Zum neuen Kindergartenjahr sollen 7277 Plätze bereitstehen, eine Abdeckung von 41,5 Prozent — erreicht werden sollen langfristig aber 60 Prozent.

In Wuppertal fehlen 1000 Betreuungsplätze. Durch Überbelegung habe man versucht, „die gröbsten Härten zu mildern“, sagt Sozialdezernent Stefan Kühn (SPD). Viele Eltern würden sich derzeit anderweitig behelfen, beispielsweise mit Verwandten. „Wir werden nach derzeitigem Kenntnisstand zum neuen Kindergartenjahr rund 250 Plätze schaffen in Wuppertal, so dass wir zwar zu langsam, aber weiter in die richtige Richtung gehen.“

Eine Herausforderung besteht auch darin, die passenden Plätze zu schaffen. So wird nach einer Studie des Deutschen Jugendinstituts im Auftrag des Bundesfamilienministeriums jedes fünfte Kind im Westen länger in der Kita betreut, als es die Eltern wollen. Gefragt seien vor allem Halbtagsplätze mit 35 Wochenstunden. Bevorzugt angeboten würden aber Ganztagsplätze (45 Wochenstunden). kas/N.J./vezi

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