Hut ab! Eine Woche gegen Mobbing und für Respekt

Landeschefin stellt Pläne für Projektwoche vor. CDU und Gewerkschaft der Polizei kritisieren Umgang mit Thema.

Hut ab! Eine Woche gegen Mobbing und für Respekt
Foto: dpa

Düsseldorf. Ein gezogener Hut als Logo und dazu der Hashtag „#Hutab“ — so bewirbt die Landesregierung die für November angekündigte „Woche des Respekts“. Symbole, die so gegensätzlich wirken, wie die gesellschaftlichen Stimmungen, die Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) beschreibt. „Auf der einen Seite gibt es den Wunsch, Werte wie Respekt und Wertschätzung mit Leben zu füllen.“ Auf der anderen Seite gebe es etwa in den digitalen Medien immer mehr Hass.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und Löhrmann haben am Mittwoch die Projektwoche vorgestellt. Kraft sagte, dass eine Gesellschaft nur zusammenleben könne, wenn sie respektvoll miteinander umgehe. Dies fehle aber immer mehr. Das zeige sich in den steigenden Zahlen zu Übergriffen auf Polizisten, Rettungskräfte oder Kontrolleure im ÖPNV sowie durch zunehmendes Mobbing an Schulen, Arbeitsplätzen oder im Internet.

Deswegen ruft die Landesregierung jetzt die Projektwoche ins Leben. Dabei sollen Minister bei Terminen etwa bei Jugendorganisationen, in Schulen, bei Polizei und Rettungskräften für mehr gesellschaftliche Anerkennung werben. Ab jetzt findet dazu ein Online-Schülerwettbewerb bis zum 7. Oktober statt.

Die Ministerpräsidentin erhofft sich einen langanhaltenden Dialog über gesellschaftliche Umgangsformen.

Ein hehres Ziel. Trotzdem gibt es Kritik. Einerseits von der CDU, die eine Vernachlässigung des Themas anprangert. Sie zeigt in einer Chronologie, dass Kraft schon seit 2012 regelmäßig eine jährliche „Woche des Respekts“ angekündigt hatte — ohne sie bisher umgesetzt zu haben.

Andererseits kommt Kritik von einer Gruppe, die direkt betroffen ist: der Polizei. Stephan Hegger, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW, sagt, die Aktion sei nett. Aber er vermisse genau das von der Regierung, was diese jetzt fordere: Respekt vor den Beamten. Die GdP verlangt politische Signale wie die Übernahme von Schmerzensgeld für verletzte Beamte oder eine Mindeststrafe für Angriffe auf Polizisten, wie sie gerade auf der Innenministerkonferenz diskutiert wird.

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