Horst Seehofers zwei Gesichter

Am 17. Januar wollen sich also Angela Merkel, Horst Seehofer und Guido Westerwelle zusammensetzen. Dabei werden die drei Parteivorsitzenden hoffentlich deutliche Formulierungen finden. Offene Worte haben nämlich eine reinigende Wirkung, vor allem wenn sie hinter gut verschlossenen Türen fallen.

Solch ein Treffen ist notwendig, wegen Sachfragen, aber vor allem wegen des Stils, wie man in einer Koalition miteinander umgeht. Nicht jeder in der großen Schar der Koalitionspolitiker findet immer die passenden Worte. In diese Kategorie fällt auch Horst Seehofer mit seinen Kampfansagen an die FDP in Wildbad Kreuth. Doch dort ging es ihm eigentlich nicht um Berlin, sondern darum, vor seinen Parteifreunden den starken Mann zu mimen. Die brauchen das. Denn das Selbstbewusstsein der CSU ist schwer gestört, seit sie erleben musste, dass die jahrzehntelang gültige Gleichung Bayern = CSU nicht mehr gilt.

Am 17. Januar wird ein anderer Seehofer am Tisch sitzen.

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