Grünes Licht für die Sekundarschule

SPD, Grüne und CDU votieren einmütig für neues Gesetz.

Düsseldorf. In NRW wird es ab 2012 neben Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie Gymnasien zusätzlich Sekundarschulen geben.

Die geplante neue Schulform hat am Dienstag die erste Hürde im Landtag genommen: In Sondersitzungen votierten die Fraktionen von SPD, CDU und Grüne jeweils einstimmig für den gemeinsamen Gesetzentwurf zur Einführung der neuen Schulform — und für die dazu notwendige Änderung der Landesverfassung.

Auf die Sekundarschule hatten sich SPD, Grüne und CDU bereits im Juli in einem „Schulkonsens“ geeinigt. Damit wird es keine neuen von der CDU favorisierten Verbundschulen, aber auch keine weiteren Gemeinschaftsschulen geben, die Rot-Grün bisher als Modell auf den Weg gebracht hatte.

Die Schulrechtsänderung soll am Freitag in einer Sondersitzung ins Parlament eingebracht und dann im Oktober verabschiedet werden. Die ersten Sekundarschulen könnten bereits im kommenden Sommer starten. Die rot-grünen Regierungsfraktionen und die CDU-Opposition gehen davon aus, dass bis 2015 insgesamt 200 Sekundarschulen in Betrieb sein werden.

Die Sekundarschule mit den Klassen 5 bis 10 soll alle Bildungsabschlüsse der Sekundarstufe I anbieten und auch den Zugang zum Abitur ermöglichen — über zwingend vorgeschriebene Kooperationen mit mindestens einem Gymnasium. In den Jahrgängen 5 und 6 wird gemeinsam gelernt. Wie es dann ab Klasse 7 weitergeht, sollen die Schulträger vor Ort „flexibel“ entscheiden.

Die schulpolitischen Sprecher der drei Fraktionen, Sören Linke (SPD), Sigrid Beer (Grüne) und Klaus Kaiser (CDU), betonten gestern unisono: „Sieger dieses Schulkompromisses sind die Schülerinnen und Schüler.“ Auch Lehrerverbände und Gewerkschaften begrüßten die Vereinbarungen.

Kritik kam von der FDP: Nach dem neuen Gesetz könne jede Kommune ihre eigene Form der Sekundarschule einrichten und bei neuen Mehrheiten im Rat auch die Unterrichtsstruktur wechseln. Damit drohe NRW eine Zersplitterung der Schullandschaft und eine Unübersichtlichkeit der Bildungswege.

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