Groschek: Straßenbau nicht gegen Bildungsinvestition ausspielen

Duisburg (dpa/Red). NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) hat die seit Dienstag geltende Teilsperrung der Rheinbrücke der A 40 bei Duisburg verteidigt. Er warnte davor, beim Bemühen um den Bildungsstandort Deutschland die Investitionen in Straßen und Brücken zu vernachlässigen.

Die marode Rheinbrücke von unten: Ein Mitarbeiter von Straßen NRW zeigt die neuen Schweißstellen unter der Bücke der A40 einem Fotografen. (Archivbild vom 2.3.15)

Die marode Rheinbrücke von unten: Ein Mitarbeiter von Straßen NRW zeigt die neuen Schweißstellen unter der Bücke der A40 einem Fotografen. (Archivbild vom 2.3.15)

Foto: Roland Weihrauch

„Auf der Bröckelbrücke und auf der Schlaglochpiste kann man keine Bildungsrepublik Deutschland errichten“, sagte er am Dienstag im ARD-Morgenmagazin. „Wir müssen begreifen, dass nicht Bildung statt Beton, sondern nur Bildung und Beton Infrastruktur ertüchtigen kann.“

Die Behörden sperren nach der Leverkusener Rheinbrücke auf der A1 am Dienstag teilweise auch die marode Duisburger Flussquerung der A40 für Lastwagen. Über mehrere Kilometer staute sich bereits am Morgen der Verkehr. „Die Brücken sind viel zu lange zu gering beachtet worden“, kritisierte Groschek. „Da wurde verharmlost und unter den Teppich gekehrt.“

Vor allem beim Aufbau Ost sei Geld in Deutschland zu einseitig investiert worden. „Wir haben den Aufbau Ost zu sehr als Problem Ost begriffen, und nicht begriffen, dass wir auch die Infrastruktur im Westen ertüchtigen müssen.“ Die Rhein-Brücken in NRW seien dem zusätzlich entstandenen Ost-West-Verkehr nicht gewachsen gewesen. „Die Brücken gehen sprichwörtlich in die Knie“, sagte der Minister.

Die Sperrung der Rheinbrücke bei Duisburg wegen dringender Schweißarbeiten bedeutet, dass keine Schwergewichte mehr rollen dürfen. Der Autoverkehr ist weiter auf einer Fahrspur unterwegs - wenn sich nicht gerade ein Stau gebildet hat. Der Landesbetrieb Straßenbau rechnet damit, dass die Einschränkungen rund fünf Wochen dauern. Die Sperrung gilt für Lastwagen über 3,5 Tonnen.

Die Polizei will „Blitzer“ einsetzen, die auf das Gewicht des Fahrzeugs reagieren. Auf der gegenüberliegende Seite in Richtung Venlo sind auf beiden Fahrspuren zunächst keine Einschränkungen für Lastwagen geplant. Bereits seit Monaten ist die Leverkusener Autobahnbrücke bei Köln komplett für Lastwagen gesperrt. Lange Staus sind die Folge. Viele Fahrer missachten das Verbot.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort