Geschmäckle

Man kann es Politikern nicht verwehren, hochdotierte Jobs in der Wirtschaft anzunehmen. Doch die Art und Weise, wie Althaus sich nun aus dem Parlament verabschiedet, hinterlässt ein Geschmäckle. Gerade noch hatte er als Ministerpräsident mit Vehemenz die Übernahme von Opel durch Magna betrieben, da kündigt er nun an, im Management des Unternehmens "seine Verbindungen einbringen" zu wollen.

Althaus schadet wie vor ihm schon Gazprom-Lobbyist Gerhard Schröder dem Ruf der politischen Klasse insgesamt. Niemand darf sich wundern, wenn sich Wähler in ihrem Argwohn bestätigt fühlen, die deutsche Demokratie verwandele sich zunehmend in eine Lobbykratie.

Damit Althaus’ Beispiel keine Schule macht, braucht unsere Demokratie eine neue Spielregel: Politiker sollten nach ihrem Ausscheiden künftig dazu verpflichtet werden, eine Schamfrist von zwei Jahren einzuhalten, bevor sie sich als Lobbyisten verdingen.

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