Facebook-Partys: Droht jetzt ein heißer Sommer?

Unbekannte rufen zu Feiern auf. In Wuppertal wurden daraus Tumulte. Die Polizei nahm 41 Menschen fest.

Wuppertal. Polizei und Ordnungsämtern steht möglicherweise ein heißer Sommer bevor. Grund dafür ist ein neuer Trend im Sozialnetzwerk Facebook. Dort ist es möglich, anonym zu einer Party an einem öffentlichen Ort aufzurufen, hunderte Menschen zu mobilisieren — und einfach mal abzuwarten, was dann passiert.

Am Freitagabend ist eine solche Party in Wuppertal eskaliert. Ein Unbekannter hatte zur Straßenparty im Stadtteil Ronsdorf aufgerufen. Mehr als 700 Menschen feierten zunächst friedlich. Doch als eine Gruppe bengalische Fackeln und Feuerwerkskörper in der Menge zündete, kippte die Stimmung. Am Ende waren 130 Polizisten im Einsatz, 41 Personen wurden in Gewahrsam genommen und 16 verletzt. Die Polizei sucht nun nach dem anonymen Initiator.

Im Sozialnetzwerk ist es einfach, aus dem Nichts heraus Menschenaufläufe entstehen zu lassen, die — wie es der Landesvorsitzende der Polizeigewerkschaft, Erich Rettinghaus sagt — „weder planbar noch steuerbar“ sind. Dazu genügt es, eine Veranstaltung anzukündigen und Einladungen an möglichst viele Nutzer zu verschicken.

Seit einem Monat vergeht kein Wochenende ohne Meldungen über eskalierte Facebook-Partys. Bei Nürnberg hatte etwa am Samstag eine 14-Jährige in die Wohnung der verreisten Großeltern eingeladen. Es kamen „nur“ 70 Gäste, dennoch entstand ein Schaden von mehreren tausend Euro. Auch in Hamburg, Gifhorn und bei Garmisch-Partenkirchen kam es zu Ausschreitungen. In Düsseldorf und Aachen verhinderten die Behörden kurzfristig angekündigte Partys.

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