EU sagt dem Kleidergrößen-Chaos den Kampf an

Garderobe: Die Brüsseler Kommission will einheitliche Normen für Hosen, Hemden und Anzüge von Stockholm bis Sizilien.

Brüssel. Ein Einkaufsbummel in Europas Boutiquen kann frustrierend sein: Wem in Deutschland eine Bluse in 38 passt, der bekommt in Italien die Größe 44 in die Umkleide gereicht. In Paris muss es dagegen eine 40 sein, damit noch alle Knöpfe zugehen - und das liegt nicht daran, dass plötzlich mehr Pölsterchen auf den Rippen sitzen, sondern an der Kleinstaaterei in Europa: Jedes Land hat seine eigene Größenskala.

Europa-Abgeordnete wollen nun Ordnung in das Durcheinander bringen. Sie machen sich für europaweit einheitliche Konfektionsgrößen stark. "Besonders bei Einkäufen im Internet ist das wichtig", sagt Toine Manders, der für die niederländischen Liberalen im EU-Parlament sitzt.

Tatsächlich ist die Lage äußerst verwirrend, denn die Größen sind nicht nur von Land zu Land, sondern auch von Marke zu Marke sehr unterschiedlich. Zwar orientieren sich die Hersteller in Deutschland an den Körpermaßtabellen des deutschen Modeverbandes. Aber je nach Modetrend und Zielgruppe schneidern sie mal weiter, mal enger. Pullis der Größe 38 fallen für junge Frauen zum Beispiel taillierter aus als für Damen der Altersgruppe 40 plus. Die EU-Kommission verweist darauf, dass das europäische Komitee für Normierung schon seit einiger Zeit an einer Angleichung bastelt - herausgekommen ist die Norm EN 13402 mit allerhand komplizierten Regeln, die für die Hersteller allerdings bisher nicht verpflichtend sind.

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