Erzieherinnen im Streik – Kitas bleiben geschlossen

Verdi will bundesweit einen besseren Gesundheitsschutz durchsetzen. Ein Aktions-Schwerpunkt liegt in NRW.

Düsseldorf. Eltern mit Kindergarten-Kindern müssen starke Nerven beweisen: Von Freitag an will die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi flächendeckend Kitas in mehreren Bundesländern bestreiken, auch in NRW.

Verdi und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben es sich zum Ziel gesetzt, für 220.000 Erzieher und Sozialarbeiter der Kommunen einen tariflich geregelten Gesundheitsschutz durchzusetzen.

Ihre Kinder selbst betreuen müssen am Freitag etwa Eltern in Wuppertal. Verdi geht davon aus, dass dort alle 59 städtischen Kindertagesstätten geschlossen bleiben. Einen Notfallplan für die Versorgung der Kinder gebe es nicht, hieß es.

Die Eltern seien aber seit Anfang der Woche auf die Streiks vorbereitet worden. Auch die Sozialarbeiter und Sozialpädagogen der Stadtverwaltung wollen streiken.

In Düsseldorf bleiben am Freitag voraussichtlich 50 von 108 Kitas geschlossen. In Mönchengladbach streiken 12 Kitas. Auch in Remscheid rechnet die Stadt mit Aktionen.

In jeder zweiten Einrichtung soll ein Notdienst für Härtefälle bereitstehen. Etwas entspannter sieht die Situation in Krefeld aus. Dort sollen Freitag keine Streiks stattfinden. Die seien allerdings in den nächsten Tagen drin, hieß es. Auch in Neuss, Solingen, Haan, Mettmann, Wülfrath und Velbert bleiben die Eltern am Freitag verschont.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) warf den Gewerkschaften vor, Streik bereits als erstes Mittel einzusetzen. "Die Arbeitgeber haben bisher nicht erklärt, über den Gesundheitsschutz nicht verhandeln zu wollen", sagte VKA-Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann.

Arbeitsrechtlern zufolge darf die Mutter oder der Vater bei einem unbefristeten Streik in der Kita zur Not vorübergehend bei der Arbeit fehlen. Betroffene müssten in dieser Zeit keine Lohnkürzungen fürchten. Allerdings sei nicht genau geregelt, wie lange Arbeitnehmer fehlen dürften. Außerdem müssten sie nachweisen, dass sie bei einem Streik keine Alternative haben, als ihr Kind selbst zu Hause zu betreuen.

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