Festnahme in Mettmann Ermittler prüfen nach Sprengstoff-Fund Verbindung zu Neonazigruppe

Berlin. Nach dem Fund von mehr als hundert Kilo explosiver Stoffe in einem Wohnhaus in Rheinland-Pfalz und zwei Festnahmen prüft die Staatsanwalt einem Bericht zufolge Verbindungen zu der als rechtsterroristisch eingestuften Neonazigruppe Oldschool Society.

Symbolbild.

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Foto: Oliver Berg

Grund dafür seien Aussagen eines der Festgenommenen, meldete der "Spiegel" am Samstag. Anschlagspläne bestreiten die beiden Beschuldigten demnach jedoch.

Ende Dezember waren Ermittler bei einem 18-Jährigen im pfälzischen Lauterecken und einem 24-Jährigen in Mettmann bei Düsseldorf auf große Mengen illegaler Pyrotechnik gestoßen. Darunter waren allein 155 Kilogramm explosiver Stoffe. Die beiden Männer kamen wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat in Untersuchungshaft.

Dem "Spiegel" zufolge berichtete der 18-Jährige in einer Vernehmung von einem angeblichen Treffen der Oldschool Society im Sommer in einer Hütte in Rheinland-Pfalz. Dort habe einer der Anwesenden davon gesprochen, dass "man in Deutschland was machen müsse", und gefragt, ob man 250 Kilogramm Sprengstoff für ihn herstellen könne. Den beiden Festgenommenen zufolge soll das sichergestellte Material aber nicht für einen Anschlag gedacht gewesen sein, sondern nur für den privaten Gebrauch.

Allerdings fanden die Ermittler laut "Spiegel" bei dem 18-Jährigen einen selbst gebauten Sprengsatz, der mit einem Hakenkreuz und SS-Runen versehen war. Auf Facebook verlinkte der junge Mann zudem mehrmals auf rechtsextreme Bands und posierte in einschlägigen T-Shirts.

Sein mutmaßlicher Komplize aus Nordrhein-Westfalen war der Polizei dem Bericht zufolge schon vor Jahren wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz aufgefallen. 2012 fanden Ermittler zudem rechtsextreme Literatur bei ihm. Im aktuellen Verfahren konnten jedoch keine Hinweise auf eine rechte Gesinnung festgestellt werden, berichte der "Spiegel" unter Berufung auf Ermittlerkreise. afp

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