NRW CDU und FDP sind für mehr Anwesenheitspflicht für Studenten an NRW-Unis

Düsseldorf. Die Nachricht hat bei den Astas der Universitäten in Nordrhein-Westfalen nicht gerade Begeisterung ausgelöst: NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen kündigte an, das unter Rot-Grün eingeführte Verbot der Anwesenheitspflicht für Studierende in den Lehrveranstaltungen an den Unis (davon ausgenommen waren bislang praktische Übungen und Blockseminare) wieder abschaffen zu wollen.

NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen kündigte an, das unter Rot-Grün eingeführte Verbot der Anwesenheitspflicht für Studierende in den Lehrveranstaltungen an den Unis wieder abschaffen zu wollen. Symbolbild.

NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen kündigte an, das unter Rot-Grün eingeführte Verbot der Anwesenheitspflicht für Studierende in den Lehrveranstaltungen an den Unis wieder abschaffen zu wollen. Symbolbild.

Foto: dpa

Die Universitäten sollten „auch ohne solche Bevormundungen verantwortlich mit ihrer Freiheit umgehen können“, argumentierte die parteilose Politikerin kürzlich in einer Rede.

Asta-Vertreter an NRW-Unis begegnen diesem Vorstoß äußerst skeptisch und befürchten eine „zusätzliche Einschränkung und unverhältnismäßige Belastung von Studierenden, die neben ihrem Studium Kinder großziehen, Verwandte pflegen, unter einer chronischen Erkrankung leiden oder einen Nebenjob ausüben müssen“, heißt es in einer Stellungnahme des Astas der Uni Wuppertal. Die Freiheit der Studierenden werde dadurch stark eingeschränkt. Man fordere die Landesregierung daher ausdrücklich auf, von diesem Vorhaben Abstand zu nehmen.

Ebenfalls kritisch sieht der Asta der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf die geplante Neuerung, spricht sich aber gleichzeitig „für eine differenzierte Betrachtung des Themas“ aus. „Uns geht es vor allem darum, als Studierende mit den Dozenten und Fakultäten ein Gespräch auf Augenhöhe führen zu können und in solche Entscheidungen eingebunden zu werden“, erklärt Asta-Vorstandsmitglied Fabian Schröer.

Die Landesrektorenkonferenz NRW (LRK) hat bislang noch nicht Position zu dem Thema bezogen. Anja Steinbeck, Rektorin der Uni Düsseldorf, teilte auf Anfrage knapp mit: „Wir werden von Seiten der Hochschulleitung keine Vorgaben an die Lehrenden machen, sondern immer nur darauf achten, dass Recht und Gesetz eingehalten werden.“

Die Entscheidung über eine Anwesenheitspflicht in universitären Lehrveranstaltungen oblag im Rahmen der bislang zulässigen Ausnahmen meist den Fakultäten der Unis.

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