Leverkusen A1: Schranken stoppen Schwertransporter auf maroder Rheinbrücke

Leverkusen (dpa). Das seit zwei Jahren geltende Fahrverbot für Schwerlaster auf der maroden A1-Rheinbrücke bei Leverkusen soll künftig mit automatischen Sperren durchgesetzt werden.

Leverkusen: A1: Schranken stoppen Schwertransporter auf maroder Rheinbrücke
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Die Maßnahme sei nötig, da das Verbot täglich von rund 150 Lkw-Fahrern ignoriert werde, erläuterte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) am Dienstag in Düsseldorf. „Die Brücke ist eine Todkranke. Die Sperranlage ist ein Sauerstoffzelt, um lebenverlängernde Maßnahmen so hinzukriegen, dass es reicht.“ Eine Garantie, dass die immer wieder von tiefen Rissen zerfurchte Brücke offen gehalten werden könne, bis der Ersatzneubau 2020 stehe, könne aber niemand geben.

Insgesamt sollen vor der Brücke in beiden Richtungen vier Schranken installiert werden, die Lkw über 3,5 Tonnen an der Überfahrt hindern. Mit den Arbeiten soll in den nächsten fünf Wochen begonnen werden. Spätestens Anfang Oktober soll die Anlage in Betrieb gehen.

Bis März 2017 seien für den Gesamtbetrieb Bundesmittel in Höhe von 4,5 Millionen Euro veranschlagt worden, berichtete Groschek. Vorläufersysteme wurden bereits in Rheinland-Pfalz auf der Schiersteiner Brücke betrieben, die den Rhein zwischen Mainz und Wiesbaden überspannt, sowie auf der A 6 im Saarland.

Die Anlage warnt zunächst mit Hinweisschildern vor der Weiterfahrt, damit schwere LKW die Autobahn vor der Brücke verlassen. Wer die zahlreichen Hinweis- und Warnschilder ignoriert, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 150 Euro rechnen. Mit einer Bundesratsinitiative will Groschek schärfere Strafen in Deutschland durchsetzen.

Die Schranke fällt erst, wenn die Schwergewichte trotz Schildern weiterfahren. Rund um die Uhr wird ein Helfer vor Ort sein, um die Lkw-Fahrer über besondere Fahrspuren von der Autobahn zu leiten.

Der Schwerlastverkehr gilt als Hauptverursacher der immer wiederkehrenden Schäden an der Leverkusener Brücke. Erst in der vergangenen Woche war das rund 50 Jahre alte Bauwerk erneut mehrere Tage lang gesperrt, weil Arbeiter insgesamt 81 Stellen ausbessern mussten - vor allem einen 40 Zentimeter langen Riss an einer Seilverankerung.

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