NRW-Schulversuch: Bessere Bedingungen für 60 Talentschulen

Düsseldorf. Die von Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) geplanten 60 „Talentschulen“ an sozialen Brennpunkten in NRW sollen insgesamt rund 415 zusätzliche Lehrerstellen bekommen. Die ausgewählten Schulen sollten Fachlehrer einstellen, aber auch mindestens eine Stelle für Schulsozialarbeit einrichten.

Die ersten 35 Talentschulen sollen im Schuljahr 2019/20 auf den Weg gebracht werden, Bewerbungen für die erste Startphase können Schulen bis Ende dieses Jahres einreichen. Die von einer externen Jury ausgewählten Schulen — vornehmlich in sozial benachteiligten Stadtteilen im Ruhrgebiet — sollen „hervorragend ausgestattet“ werden, sagte Gebauer.

Schüler der Talentschulen sollen durch Beratung und Praxisnähe eng begleitet werden. Dafür sollen die Schulen mit Verbänden, Hochschulen und Kulturinstitutionen kooperieren. Die Kosten für den Schulversuch bezifferte Gebauer auf etwa 20 Millionen Euro.

Die SPD warnt vor verschärfter Bildungsungerechtigkeit. Deren schulpolitischer Sprecher, Jochen Ott, sagte: „Eine Förderung von bis zu 60 Talentschulen hilft uns nicht weiter, um die Probleme an unseren Schulen in den Griff zu bekommen. Hier bedarf es ganzheitlicher Projekte. Ähnlich argumentiert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW): 60 Schulen besonders gut auszustatten, führe bei Tausenden von Schülerinnen und Schülern, die andere Schulen besuchen, nicht zu besseren Lernbedingungen und mehr Chancengleichheit. Red

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