SPD-Parteivize Schwesig kritisiert Linkspartei

Berlin (dpa) - Die stellvertretende SPD-Vorsitzende und Sozialministerin in Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, hat die Linkspartei dafür kritisiert, ihr Verhältnis zum Mauerbau erst nach der Landtagswahl am 4. September klären zu wollen.

Schwesig sagte „Bild am Sonntag“: „Die Entscheidung, sich erst nach den Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern mit der innerparteilichen Klärung zum Mauerbau zu beschäftigen, ist an Hohn und Respektlosigkeit - auch gegenüber den eigenen Wählern - nicht zu überbieten.“

Die Linke in Mecklenburg-Vorpommern konnte sich auf einem Landesparteitag nicht auf eine endgültige Haltung zum Mauerbau vor genau 50 Jahren einigen und vertagte den Streit auf die Zeit nach der Landtagswahl. Die mehr als 100 Delegierten nahmen am Samstag in Rostock mit einer Gegenstimme einen Vorstandsantrag an, der eine Konferenz dazu nach der Abstimmung vom 4. September vorsieht. Damit soll der interne Streit um die Gründe für den Mauerbau aus dem Wahlkampf herausgehalten werden.

Die Weigerung von mehreren Delegierten, sich beim Parteitag zum Gedenken an die Maueropfer von ihren Stühlen zu erheben, stieß bei Linken-Landeschef Steffen Bockhahn auf Unverständnis. Bockhahn sagte der Zeitung „Ich bin entsetzt. Es ist respektlos gegenüber den Opfern, sitzen zu bleiben. Der Mauerbau ist durch nichts zu rechtfertigen.“

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