Samaras bei Merkel: „Wir liefern, Europa hilft“

Berlin (dpa) - Das hoch verschuldete Euro-Krisenland Griechenland kommt nach Angaben von Ministerpräsident Antonis Samaras beim harten Sanierungskurs voran. „Ich sehe das Glas halbvoll“, sagte Samaras am Dienstag in Berlin.

„Wir liefern, Europa hilft.“

Sein Land unternehme „enorm große Anstrengungen“, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen, betonte der konservative Politiker vor einem Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Er hob zugleich die großen Opfer seiner Landsleute hervor. „Wir versuchen, Glaubwürdigkeit zurückzuerlangen.“ Dies gelte für die anderen europäischen Völker wie für die Märkte.

Merkel und Samaras sprachen über Fortschritte bei der Umsetzung des Athener Reformprogramms wie die anstehende Steuerreform. Zudem ging es um weitere Möglichkeiten einer intensiven deutsch- griechischen Zusammenarbeit, wie ein Regierungssprecher mitteilte.

Die Kanzlerin verwies zu Beginn des Treffens zugleich auf die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. „Auch wir müssen alles daran setzen, Wirtschaftswachstum und damit Sicherheit für Arbeitsplätze zu garantieren.“ Merkel betonte, dass auf europäischer Ebene bis Juni eine stärkere wirtschaftspolitische Koordinierung vereinbart werden solle. „Dabei liegt noch etliche Arbeit vor uns.“

Samaras erklärte, für sein Land gehe es vor allem darum, wieder Investitionen und Liquidität zu gewährleisten, die das „Blut für das gute Funktionieren der Wirtschaft“ seien. Er sprach von einem Land, „das tatsächlich sehr leidet, vor allem unter der Geißel der Arbeitslosigkeit vor allem unter den jungen Menschen“.

In dem Gespräch mit Merkel erläuterte Samaras auch die Bemühungen seiner Regierung im Kampf gegen Steuerhinterziehung. In Griechenland sorgt derzeit eine Affäre um den zweifelhaften Umgang mit Listen mutmaßlicher Steuerhinterzieher für politischen Wirbel. Für Samaras war das informelle Treffen das zweite Gespräch mit Merkel in Berlin innerhalb weniger Monate nach seinem Antrittsbesuch im August. Der griechische Ministerpräsident nahm in der Stadt an einer nichtöffentlichen Veranstaltung der Tageszeitung „Die Welt“ teil.

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